Bayern: AfD-Landtagskandidat Andreas Jurca krankenhausreif geprügelt

Der 35-jährige AfD-Politiker Andreas Jurca erlitt bei dem Angriff nicht nur schwere Prellungen im Gesicht, sondern nach eigenen Angaben auch einen Knöchelbruch.

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Bayern: AfD-Landtagskandidat Andreas Jurca krankenhausreif geprügelt
Der AfD-Politiker Andreas Jurca© IMAGO / Bihlmayerfotografie / Deutschlandkurier

Augsburg. - Am Wochenende ist es zu einem Überfall auf den Augsburger AfD-Vorsitzenden Andreas Jurca gekommen. Der Politiker, der sich bei einem Grillfest bei Wahlkampfhelfern für ihren Einsatz im bayerischen Landtagswahlkampf bedankt hatte, sei in der Nacht zum Sonntag von einer Gruppe Migranten angegriffen worden, wie er dem Deutschland-Kurier berichtete. Auch ein Parteifreund wurde angegriffen.

Täter fragen Jurca, ob er AfD-Kandidat sei

Der Vorsitzende der Augsburger AfD und ihrer Stadtratsfraktion äußerte sich am Sonntagabend in einem Video-Interview zu dem Vorfall. Jurca kandidiert auf Platz sieben der AfD-Landesliste für die Wahl zum bayerischen Landtag. Auf dem Weg von der Feier sei ihm eine „größere Gruppe Südländer“ begegnet, berichtete er. „Mit Südländern meine ich jetzt keine Spanier oder Italiener.“

Der Täter habe ihn gefragt: „Bist du nicht der Andreas Jurca von den Plakaten?“ Dann habe er ihm zum Schein die Hand gereicht, so der Vater einer fünfjährigen Tochter und eines sechs Monate alten Sohnes. Sofort habe er von einem Komplizen einen Schlag abbekommen – es wurde „schwarz“, so Jurca. Worte wie „Scheiß-Nazi“ seien gefallen. Als der 35-Jährige zu Boden ging, „haben die angefangen, auf mich einzutreten“. Jurca erlitt nicht nur schwere Prellungen im Gesicht und weitere kleinere Verletzungen, die Täter brachen ihm nach eigenen Angaben auch den Knöchel. Der stark kurzsichtige Politiker verlor bei dem Angriff auch seine Brille. Als die Täter von ihm abließen, wollte er seinem Parteifreund helfen.

„Hetze gegen AfD Schuld an Überfall“

Jurca habe die Orientierung verloren, sagt er, und sei trotz seines schwer verletzten Knöchels losgelaufen – allerdings in die falsche Richtung. Dann habe er den Kollegen gefunden: „Sein T-Shirt war zerrissen, er hatte auch Prellungen, aber Gott sei Dank war er nicht so verletzt wie ich.“ Durch den Angriff auf Jurca sei er gewarnt gewesen. Erst im Nachhinein sei ihm klar geworden, dass der Angriff „mit Politik zu tun hatte“. Aufgrund des Schocks habe er der Polizei am Telefon zunächst gesagt, „die haben uns grundlos geschlagen“. Als er dann weiter nachgedacht habe, sei ihm eingefallen: „Es muss einen Zusammenhang geben, wenn er nach meinem Namen fragt, sich das noch einmal bestätigen lässt und dann der Schlag sitzt“.

Seine Frau und seine Mutter hätten ihn dann überredet, „im Krankenhaus vorbeizuschauen“, sagt Jurca. Bei einer Computertomographie stellten die Ärzte fest, dass der Knochen im Sprunggelenk gebrochen war. Wegen seiner Kopfverletzungen wollten die Ärzte ihn in der Klinik behalten, „aber ich wollte nach Hause, ich wollte auch wieder zu meinen Kindern“.

Die Schuld für die Gewalt sieht Jurca „in der Hetze gegen uns, dass wir so verteufelt werden“. Auf die Frage von Deutschland-Kurier-Reporterin Gabrielle Mailbeck, was er jenen antworten würde, die sagen könnten, er habe diesen Angriff verdient, antwortete Jurca: „Genau dafür mache ich Politik. Das sind die Leute, die uns wieder in eine Tyrannei führen wollen. Es gibt kein politisches Edikt für Gewalt. Wenn wir in einer Demokratie leben, müssen wir auch aushalten können, dass andere eine andere Meinung haben.

Am 8. Oktober wird in Bayern ein neuer Landtag gewählt. Laut Umfragen liegt die AfD etwa gleichauf mit Grünen und Freien Wählern auf Platz 2.