Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland steigt deutlich
Die Generation Z sieht sich auf dem Arbeitsmarkt mit immer größeren Hindernissen konfrontiert. Die Arbeitslosigkeit in dieser Altersgruppe steigt deutlich stärker an als in anderen.
Die Generation Z sieht sich auf dem heutigen Arbeitsmarkt gleich mit mehreren Herausforderungen konfrontiert. (Symbolbild)
© IMAGO / photothekBerlin. – Die Beschäftigungssituation junger Menschen in Deutschland hat sich spürbar verschlechtert. Laut einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln ist die Arbeitslosigkeit in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen zwischen Mai 2019 und Mai 2025 um 29,3 Prozent gestiegen. Damit ist die Generation Z, also die zwischen 1995 und 2010 Geborenen, besonders stark von der Krise betroffen. Im Vergleich dazu stieg die Arbeitslosigkeit bei den 55- bis 64-Jährigen im selben Zeitraum um 20,7 Prozent und über alle Altersgruppen hinweg um 26,5 Prozent.
Vielfältige Herausforderungen für Gen Z
Die Generation Z galt lange als Hoffnungsträger für den Arbeitsmarkt. Der demografische Wandel durch das Ausscheiden der sogenannten Babyboomer-Generation sollte eigentlich neue Chancen schaffen. Doch diese Erwartungen haben sich nicht erfüllt. „Wenn die Unternehmen am Personal sparen, dann tun sie das in der Regel, indem sie weniger Leute neu einstellen, und nicht so sehr, indem sie bestehendes Personal entlassen“, erklärt Alexander Burstedde, Experte beim Institut der deutschen Wirtschaft (IW), gegenüber T-Online. Die Pandemie, anhaltende Krisen wie der Krieg in der Ukraine sowie steigende Lebenshaltungskosten – etwa durch hohe Mieten – erschweren der jungen Generation zusätzlich den Einstieg ins Berufsleben.
Auch für gut ausgebildete Menschen sieht die Lage zunehmend kritisch aus. So hat die Arbeitslosigkeit unter Hochschulabsolventen in den letzten sechs Jahren um 66 Prozent zugenommen. Die einstige Sicherheit eines Studiums als Jobgarantie scheint zu bröckeln. Ein Grund dafür sind Verlagerungen in Forschung und Entwicklung, wodurch die Zahl der verfügbaren Stellen für Hochqualifizierte sinkt.
Handwerk als stabiler Arbeitgeber
Während die jüngeren Altersgruppen stark betroffen sind, zeigt sich das Handwerk überraschend widerstandsfähig. Trotz insgesamt rückläufiger Stellenangebote konnte es seine Bedeutung als Jobmotor behaupten. „In vielen Ausbildungsberufen gibt es wirklich gute Jobperspektiven“, betont Burstedde. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen haben ihre Stellenangebote in den letzten Jahren stark reduziert, während große Unternehmen ihre Ausschreibungen erhöhten.
Rückgang der offenen Stellen belastet Arbeitsmarkt
Bereits im Februar meldete das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), dass die Zahl der ausgeschriebenen Stellen in den vergangenen drei Jahren um mehr als ein Drittel gesunken ist. Besonders kleinere Betriebe mit weniger als 500 Mitarbeitern haben ihre Jobausschreibungen drastisch reduziert. So sank die Anzahl der Stellenangebote bei Firmen mit 20 bis 49 Beschäftigten von rund 372.000 im ersten Quartal 2022 auf 186.000 im ersten Quartal 2025.