Selbst von Russland bezahlt: Trump-Ermittler will sich schuldig bekennen

Ein ehemaliger FBI-Beamter, der an der Untersuchung der geheimen Absprachen zwischen Trump und Russland während des Wahlkampfs des damaligen Präsidenten Donald Trump beteiligt war, wird sich der Absprache mit Russland schuldig bekennen, wie ein Bundesrichter am Montag laut mehreren US-Medien andeutete.

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Selbst von Russland bezahlt: Trump-Ermittler will sich schuldig bekennen
Laut einem Bundesrichter will sich Charles McGonigal schuldig bekennen© IMAGO / Xinhua / ZUMA Wire

Jennifer Reardon, eine Bundesrichterin aus Manhattan, schrieb in einer Verfügung, dass die Anwälte des in Ungnade gefallenen Beamten Charles McGonigal ihr Schuldbekenntnis in dem Fall ändern wollen. Ursprünglich hatte McGonigal auf „nicht schuldig“ in vier Korruptionsfällen plädiert, darunter Verschwörung zur Umgehung von US-Sanktionen, Geldwäsche, Verschwörung zur Begehung von Geldwäsche und Verschwörung zur Verletzung von Bundesgesetzen gegen Geschäfte mit sanktionierten Personen. Jeder der vier Anklagepunkte kann mit bis zu 20 Jahren Haft bestraft werden.

Anhörungstermin angesetzt

„Dem Gericht wurde mitgeteilt, dass der Angeklagte Charles McGonigal möglicherweise eine Änderung des Schuldbekenntnisses wünscht“, schrieb Richterin Reardon in einer kurzen Verfügung. Sie setzte eine Anhörung für den 15. August an. McGonigal, ein ehemaliger hochrangiger FBI-Agent in der Spionageabwehr mit Sitz in New York, ist der vierte wichtige FBI-Beamte im Fall rund um geheime Absprachen zwischen Trump und Russland, gegen den Anklage erhoben wurde oder gegen den Ermittlungen laufen.

Bundesstaatsanwälte in New York und Washington haben getrennte Anklagen gegen McGonigal eingereicht, in denen er beschuldigt wird, illegal Zahlungen für seine Arbeit mit Oleg Deripaska, einem sanktionierten russischen Oligarchen, angenommen zu haben. McGonigal sieht sich mit mehreren strafrechtlichen Vorwürfen konfrontiert, weil er angeblich gegen US-Sanktionen verstoßen haben soll, indem er Zahlungen von Oleg Deripaska als Gegenleistung für Ermittlungen gegen einen rivalisierenden russischen Oligarchen angenommen haben soll.

Es gibt keine Hinweise darauf, dass er sein Schuldbekenntnis auch in Washington ändern will.

FBI-Beamter arbeitete für „den großen Mann“

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft willigten der damalige FBI-Agent McGonigal und Sergey Shestakov, ein in New York ansässiger Gerichtsdolmetscher, im Jahr 2021 ein, gegen einen von Deripaskas Rivalen wegen Zahlungen zu ermitteln. Die beiden Angeklagten werden beschuldigt, Zahlungen über Briefkastenfirmen erhalten und Unterschriften gefälscht zu haben, um die Zahlungen von Deripaska zu verschleiern.

McGonigal verdiente mindestens 25.000 Dollar als Ermittler für die Anwaltskanzlei, bevor er direkt für Deripaska arbeitete. Der Anklageschrift zufolge erhielt er eine erste Zahlung in Höhe von 51.000 Dollar und anschließend von August 2021 bis November 2021 monatlich 41.790 Dollar.

Laut Staatsanwaltschaft verbarg McGonigal seine Verbindung zu dem russischen Oligarchen, indem er Freunden erzählte, er arbeite für einen „reichen Russen“ und betonte, seine Arbeit sei legal. In Gesprächen über Deripaska versuchte er, die Identität seines Arbeitgebers geheim zu halten, indem er ihn als „den großen Mann“ und „Sie wissen schon, wen“ bezeichnete.