Thüringer Verfassungsschutzpräsident fordert mehr Präsenz auf Tiktok

Die AfD ist auf den Plattformen der verschiedenen sozialen Medien deutlich breiter aufgestellt als alle anderen Parteien und generiert dadurch eine viel größere Reichweite. Das stört den Thüringer Verfassungsschutzpräsidenten.

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Thüringer Verfassungsschutzpräsident fordert mehr Präsenz auf Tiktok
Andere Parteien sollen mit ihrer Präsenz in Sozialen Medien „extremistischen Einflüssen“ entgegenwirken.© IMAGO / Karina Hessland

Erfurt. – Im Vorfeld der Kommunal- und Europawahlen in Thüringen hat der Präsident des Thüringer Amtes für Verfassungsschutz, Stephan J. Kramer, staatliche Institutionen und verfassungstreue Parteien aufgefordert, ihre Präsenz in den Sozialen Medien zu verstärken. Er betonte die Notwendigkeit, den Nutzern dieser Plattformen entsprechende Angebote zu machen.

Kramer sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung, es sei entscheidend, auch auf Social-Media-Plattformen wie TikTok präsent zu sein. Man dürfe diese Plattformen nicht denen überlassen, die sie „missbrauchen“ könnten. Er warnt davor, dass die Abwesenheit von verfassungstreuen Akteuren auf diesen Plattformen einen gefährlichen Raum für extremistische Inhalte schaffen könnte.

Mehr Sichtbarkeit auf TikTok

Kramer betont, dass es für verfassungstreue Parteien und staatliche Institutionen unerlässlich sei, sich verstärkt um die Nutzung Sozialer Medien zu bemühen, um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen und die politische Landschaft aktiv mitzugestalten.

Gerade im Hinblick auf die Präsenz und den Erfolg der AfD in den Sozialen Medien, insbesondere bei TikTok, ist Kramers Forderung von besonderer Bedeutung. Die AfD wird vom Thüringer Verfassungsschutz als sicher „rechtsextremistisch“ eingestuft und hat eine starke Präsenz in Social-Media-Kanälen aufgebaut. Kramer fordert daher, dass auch verfassungstreue Parteien diese Plattformen aktiv nutzen, um extremistischen Einflüssen entgegenzuwirken.

Darüber hinaus plädiert Kramer für mehr Medienkompetenz und -bildung. Er betont, dass Diskussionen über Verbote und Beschränkungen von Inhalten wichtig, aber begrenzt seien. In einer globalisierten digitalen Welt, in der die Betreiber von Social-Media-Plattformen oft im Ausland sitzen, sei der Zugang zu Netzwerken begrenzt und Sperren könnten leicht umgangen werden. Kramer forderte daher, mehr in Medienkompetenz zu investieren, um Manipulationsversuche erkennen und abwehren zu können.