Schmutzkampagne gegen Bystron: Der Netzwerker des Populismus im Visier der Geheimdienste

Die Medien überschlagen sich derzeit, den beiden Spitzenkandidaten der AfD für die Europawahl Russlandnähe zu unterstellen. Im Fokus steht dabei vor allem der außenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Petr Bystron. Er soll Geld von einem angeblich pro-russischen Online-Medium erhalten haben. Doch nun lässt ausgerechnet eine Mainstream-Redaktion die wahren Hintergründe der Hetzkampagne vermuten, meint Johann Leonhard.

Kommentar von
6.4.2024
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3 Minuten Lesezeit
Schmutzkampagne gegen Bystron: Der Netzwerker des Populismus im Visier der Geheimdienste
Bystron beim internationalen Konservativen-Treffen in Belgrad© Serbische Volkspartei

Das SPD-nahe „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) wollte sich in die Reihe der Bystron-Kritiker einreihen und feuerte einen Artikel zur Causa Bystron ab, der allerdings nach hinten losging. Schon in der Überschrift hieß es, Bystron sei: „Global unterwegs gegen ‚Globalisten‘“. Das mag in den Augen von SPD-Genossen ein Verbrechen sein, für normale Menschen ist es die Wahrheit. Der AfD-Außenpolitiker selbst hätte es kaum besser formulieren können.

Gleich im ersten Absatz des Textes geht es weiter: „Er vernetzt die Putin-Freunde um Donald Trump mit ihren Pendants in Mitteleuropa: Petr Bystron ist umtriebig wie kaum ein anderer AfD-Abgeordneter.“ Damit wird klar, warum gerade er derzeit mit Dreck beworfen wird. Kann es sein, dass dieser Netzwerker des Populismus den globalistischen Eliten besonders verhasst ist? Mögen sie es vielleicht nicht, wenn einer wie Bystron Kontakte zwischen Konservativen und Populisten in aller Welt knüpft und ihnen dann auch noch in sechs Sprachen medial vors Schienbein tritt?

Charmant, aber gefährlich?

Der RND-Redakteur schenkt seinen Lesern reinen Wein ein: Bystron sei „charmant“ und „einnehmend“. Seine „jovial(e) böhmisch-bayerische Art“ bescheinigt er ihm ebenso wie eine – man lacht – „bei Rechtsradikalen seltene Fähigkeit zur Selbstironie“. Auf dem „internationalen Parkett“ kommt Bystron mit solchen Charaktereigenschaften offenbar gut an. „Kaum ein AfD-Politiker ist in Europa, Asien und den USA so umtriebig, kaum einer hat so viele Kontakte zu rechtspopulistischen Akteuren, Autokraten und Diktatoren aufgebaut wie Bystron“, so das RND.

Und in der Tat kann sich sein Netzwerk sehen lassen. 2018 erhielt er den renommierten Eagle Award der Trump-nahen Phyllis Schlafly Foundation in den USA. Kurz darauf sah man ihn mit Trump-Stratege Steve Bannon. Bystron hatte ihn und den tschechischen Präsidenten Miloš Zeman zu einem privaten Tête-à-Tête auf Schloss Lány zusammengebracht. Bystron pflege auch gute Kontakte zu Tschechiens Ex-Präsident Václav Klaus und dem ungarischen Staatschef Viktor Orbán. Kein Wunder also, dass er auch in osteuropäischen und russischsprachigen Medien als „gefragter Gesprächspartner“ gilt. Und da hat das RND schon eine ganze Reihe weiterer Prominenter ausgelassen: Matteo Salvini aus Italien, Heinz-Christian Strache aus Österreich, Marine Le Pen aus Frankreich, „Mr. Brexit“ Nigel Farage.

Vereint gegen den Globalismus

Bystron ist immer dort, wo sich Patrioten treffen und Geschichte schreiben möchten. 2022 reiste er nach Minsk, um im Gespräch mit dem weißrussischen Außenminister den Friedensplan der AfD-Fraktion für die Ukraine einem Realitätscheck zu unterziehen. Und im vergangenen Jahr war Bystron Gastredner bei einem großen Vernetzungstreffen rechtskonservativer Politiker aus den USA und der EU in Belgrad. Globalisten aller Couleur dürften dieses Treiben mit Unbehagen verfolgt haben. Dass Bystron hier eine „Scharnierrolle“ einnimmt, macht ihn wohl besonders unbeliebt. Bystron sagt ganz offen: „Es ist eine gute Sache, wenn sich die Europäer mit den anti-globalistischen Kräften aus den USA verbünden“.

Bystron mit der französischen Politikerin Marine Le Pen und dem britischen Brexit-Vordenker Nigel Farage.

Die aktuelle Kampagne gegen Bystron kommt eindeutig aus der globalistischen Ecke. Lanciert wird sie einerseits von der US-hörigen Regierung in Prag, andererseits vom sogenannten „European Values Center for Security Policy“ – einer NGO, die ihr Geld von einer internationalen Riege wohlhabender Gönner vom Schlage eines George Soros erhält. Damit wird klar, warum sich der tschechische Geheimdienst an Bystrons Fersen heftete. Gegenüber den Medien erklärten die Schlapphüte, sie hätten belastendes Material gegen den AfD-Mann. Dumm nur: „Diese Aufnahmen sind nicht öffentlich – und der Geheimdienst will sie den Deutschen offenbar auch nicht zur Verfügung stellen.“

Bystron forderte die tschechischen Behörden auf, das „angebliche Beweismaterial“ zu veröffentlichen. Die Weigerung der Dienste ist für ihn ein klarer Beweis dafür, dass die Geschichte frei erfunden ist. Spannend bleibt es trotzdem. Bystron ist Spitzenkandidat für die kommende Europawahl. Sollte er ins Brüsseler Parlament einziehen, wird dort die muntere Netzwerkarbeit weitergehen. Und das wiederum werden die Globalisten weiterhin zu verhindern suchen,


Zur Person:

Johann Leonhard ist Publizist und schreibt für verschiedene rechte Medien.

Die in Gastbeiträgen geäußerten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors wieder und entsprechen nicht notwendigerweise denen der Freilich-Redaktion.