Nach verlorener Stichwahl: Morddrohungen gegen AfD-Kandidaten Jörg Prophet?

Am Sonntagabend musste sich Jörg Prophet in der Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters von Nordhausen dem Amtsinhaber Kai Buchmann geschlagen geben. Nun sind möglicherweise Morddrohungen gegen den unterlegenen Kandidaten aufgetaucht.

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Nach verlorener Stichwahl: Morddrohungen gegen AfD-Kandidaten Jörg Prophet?
Eine Straßenbahn in Nordhausen.© Facebook

Nordhausen. – Der AfD-Kandidat Jörg Prophet hat am Sonntag knapp gegen den parteilosen Amtsinhaber Kai Buchmann verloren. Obwohl er im ersten Wahlgang mit über 40 Prozent der Stimmen vorne lag, konnte er seinen Vorsprung nicht ins Ziel retten, da Buchmann in der Stichwahl 55 Prozent der Stimmen erhielt. Prophet zeigte sich nach der Wahl souverän und erklärte, er akzeptiere den Wählerwillen. „Ich habe aber gezeigt, die AfD ist gekommen, um zu bleiben!“, steht auf einer Kachel.

Nun tauchten heute Morgen auf Jörg Prophets Facebook Fotos von einer Straßenbahn auf, die vor einem Depot in Nordhausen steht. Die Straßenbahn ist großflächig mit Graffiti besprüht. Zu lesen ist unter anderem „Jörg P. Kill“ und „9mm“ – beides zusammen kann als Morddrohung verstanden werden. „9mm“ ist eine gängige Abkürzung für das Kaliber 9 × 19 mm, eine der weltweit am weitesten verbreiteten Patronen für Selbstladepistolen. „Kill“ ist Englisch und kann mit „töten“ übersetzt werden. Die Botschaft der Graffitisprayer ist also klar: Jörg Prophet soll getötet werden, und zwar mit einer 9mm-Patrone. Zudem sind linke Parolen wie „#fckafd“ vorzufinden. Prophet kommentierte den Vorfall auf Facebook lakonisch mit „So feiern die Sieger?“.

Gegenüber FREILICH bestätigte ein Vertreter der AfD Thüringen den Vorfall. Die Polizei hat den Vorfall bestätigt und ermittelt wegen einer politisch motivierten Straftat. Der Politologe Benedikt Kaiser vermutet auf Anfrage von FREILICH linke Kreise hinter den Urhebern des Grafiitis. Zur Demokratie gehöre es, Siege maßvoll zu feiern und Niederlagen konstruktiv zu verarbeiten, so Kaiser. „Die vereinigte Linke und die ihr untergeordnete ‚Mitte‘ können beides nicht. Ihr Triumphgeschrei bei Siegen ist ebenso schwer erträglich wie ihre Wut und Gepöbel angesichts möglicher Niederlagen.“ In den Ereignissen von Nordhausen erkennt er „extreme Auswüchse" des Mainstreams: „Der elektoral geschlagene Gegner wird entmenschlicht, er soll auch körperlich angegangen werden“. Kaiser, der sich in mehreren Aufsätzen mit der Antifa auseinandergesetzt hat, sieht in einer solchen Entwicklung keine nachhaltige Strategie: „Das wird immer mehr Landsleuten bewusst, und so arbeitet die vereinigte Linke objektiv an ihrer langfristigen Niederlage“.


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