München ehrt Antifa-nahes Netzwerk – Rechte Jugend stellt Bürgermeister bloß
Aktivisten der „Lederhosenrevolte“ nutzten eine öffentliche Veranstaltung, um Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter mit einer satirischen Preisverleihung zu konfrontieren. Damit wollten sie dessen Unterstützung für „Recherche Nord“ kritisieren.
Reiter hält den „Goldenen Hammer“ in den Händen, der ihm von der Lederhosenrevolte überreicht wurde.
© Screenshot: X / LederhosenrevolteMünchen. – Das Netzwerk „Recherche Nord“ wurde kürzlich mit dem mit 10.000 Euro dotierten Georg-Elser-Preis der Stadt München ausgezeichnet. Seit 2004 veröffentlicht das Netzwerk Foto- und Hintergrundmaterial zu rechten Demonstrationen und Veranstaltungen. Bislang wurden bereits mehr als 200 Fotostrecken mit fast drei Millionen Aufnahmen veröffentlicht. Die Jury begründete ihre Wahl damit, dass „Recherche Nord“ einen „mutigen und unverzichtbaren Beitrag zur Aufklärung und Verteidigung unserer Demokratie“ leistet. Bei der Preisverleihung lobte der Zweite Bürgermeister Dominik Krause (Bündnis 90/Die Grünen) das Netzwerk für seine „unfassbar wichtige Arbeit“. Ihre Tätigkeit sei „oft mühsam, manchmal einsam und nicht selten gefährlich“. Aber sie sei „bitter notwendig“, so Krause.

Urkunde und Preis für Bürgermeister Reiter
Die patriotischen Aktivisten der sogenannten Lederhosenrevolte in Bayern sehen die Verleihung des Preises an „Recherche Nord“ sehr kritisch. Ihrer Meinung nach seien deren Veröffentlichungen dafür verantwortlich, dass Rechte an den Pranger gestellt und zu Zielen linksextremer Gewalt von Gruppen wie der Hammerbande gemacht würden. Aus diesem Grund verliehen sie nun selbst einen Preis samt Urkunde, wie ein Video zeigt, das am Sonntag in Sozialen Medien veröffentlicht wurde.
Im Rahmen einer Veranstaltung stellten sich zwei Aktivisten als Mitglieder der „Campusinitiative für Demokratie und Vielfalt“ vor. Einer von ihnen überreichte dem Münchner Bürgermeister Dieter Reiter (SPD) daraufhin eine Urkunde für seine „Unterstützung von Recherche Nord und damit auch der antifaschistischen Gewalt“. Der Aktivist korrigierte dies dann zu „antifaschistischer Arbeit“. Der Preis war ein goldener Hammer, der auf die linksextreme „Hammerbande“ anspielen sollte. In kurzen Ausschnitten ist zu sehen, wie Reiter die Urkunde vorliest, auf der steht, dass der Preis „für lupenreines Demokratieverständnis und Schutz der Öffentlichkeit vor falschen Meinungen“ sowie für seine „langjährige Unterstützung von Linksextremismus und antifaschistischem Terror“ verliehen wird. Reiter kommentierte das knapp mit „Naja“ und erklärte, er sei ein „überzeugter Antifaschist“.




