Welle der Solidarität nach Angriff auf Mainzer Burschenschaft

Am vergangenen Wochenende haben Vermummte das Haus der Burschenschaft Germania Halle zu Mainz überfallen. Vermutlich 20 Personen näherten sich von verschiedenen Seiten dem Gelände der Studentenverbindung. Im Gepäck: Steine, Schlagwerkzeuge und Sprühdosen. FREILICH befragte Mitglieder der Burschenschaft und konnte Reaktionen und Zukunftsaussichten einholen.

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Welle der Solidarität nach Angriff auf Mainzer Burschenschaft
Eingeschlagene Fenster zeugen vom Angriff auf das Verbindungshaus.© Privat

Mainz. – Das Haus in der Stahlbergstraße 33, knapp eineinhalb Kilometer von der Johannes-Gutenberg-Universität entfernt, fügt sich kaum sichtbar in die Reihe der vielen Ein- und Mehrfamilienhäuser ein und ist doch anders als die anderen. Hier residiert die Burschenschaft Germania Halle zu Mainz, die seit 1959 fester Bestandteil der Hochschulkultur in der Landeshauptstadt ist. Während Pöbeleien zum Alltag gehören und auch ein gescheiterter Sturmversuch der örtlichen Antifa schon zu den Erfahrungen der Verbindung gehört, ist die linke Szene eher ruhig, aber einem spürbaren Wandel unterworfen. Ein Mitglied der Germania beschreibt die Situation vor Ort: „In den letzten Jahren war Mainz auch nicht gerade bekannt für gewalttätige Delikte von Linksextremisten. Seit ca. Sommer letzten Jahres versucht wohl allerdings ein Bündnis aus verschiedenen extrem linken Organisationen, ihre Angst über das wachsende kritische Bewusstsein der Bevölkerung hierzulande in zweifelhafte Aktionen gegen freiheitlich-patriotische Akteure umzusetzen.“

Mitternächtliches Überfallkommando

Für die Burschenschafter kam der Angriff am 17. Februar daher völlig überraschend. Ein Mitglied der Burschenschaft gab gegenüber der Polizei zu Protokoll: „In der Nacht von Freitag, den 16. Februar auf Samstag, den 17. Februar um ca. 01:00 Uhr hielt ich mich telefonierend im Erdgeschoss auf […] als unvermittelt ein ohrenbetäubender Lärm aus mehreren Richtungen auf mich einprasselte.“ Erste Ermittlungen bestätigten, dass eine Gruppe von mindestens einem Dutzend Personen von drei Seiten gegen das Haus der Burschenschaft vorgegangen war. Bei dem Versuch, in das Haus einzudringen, wurden zahlreiche Fenster, Rollläden und eine Kamera eingeschlagen und die Hausfassade mit dem Schriftzug „Nazi Schweine“ besprüht. Die Verbindung zur linken Szene liegt also sehr nahe.

Trifft es einen, trifft es alle

Trotz der beispiellosen Heftigkeit des Angriffs steht die Burschenschaft geschlossen zusammen. „Zunächst einmal hat uns dieses Erlebnis als Gemeinschaft noch enger zusammengeschweißt als dies ohnehin bereits der Fall war. Das (Er-)Leben in den Tagen seit dem Angriff hat sich auf unserem Haus in positiver Hinsicht entwickelt und intensivier“, so ein Mitglied der Verbindung. Solidaritätsbekundungen kamen auch aus anderen Teilen der freiheitlich-patriotischen Szene. Unter ihnen der sächsische JA-Aktivist, der auf X ( früher Twitter) demonstrative Nähe zur Germania zeigte.

Sympathiebekundungen erhielten die Burschenschafter nicht nur aus der eigenen Szene, auch Anwohner hätten sich betroffen gezeigt.