Statistik zeigt erschreckende Entwicklung der steirischen Jugend

Laut der Anfang der Woche vorgestellten Anzeigenstatistik ist die Zahl der erstatteten Anzeigen um rund vier Prozent gestiegen. Besorgniserregend ist dabei vor allem die Entwicklung, dass die Tatverdächtigen immer jünger werden.

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Statistik zeigt erschreckende Entwicklung der steirischen Jugend
© IMAGO / Daniel Scharinger

Graz. – In der Steiermark gab es im vergangenen Jahr österreichweit den geringsten Anstieg an Anzeigen (+3,9 Prozent). Das geht aus der Anzeigenstatistik für das Jahr 2023 hervor, die am Montag von der Landespolizeidirektion Steiermark präsentiert wurde. Dennoch ist die Kriminalität in fast allen Bereichen gestiegen. So wurden 2023 um 6,5 Prozent mehr Gewaltdelikte angezeigt als im Jahr davor und die Zahlen liegen auch deutlich höher als in den Jahren vor Corona. Bei 62 Prozent der Gewaltdelikte bestand eine Beziehung zwischen Täter und Opfer. Insgesamt wurden im Vorjahr 57.136 Anzeigen registriert, 37,9 Prozent der (ausgeforschten) Tatverdächtigen hatten keine österreichische Staatsbürgerschaft.

Täter werden immer jünger

Besonders bedenklich ist jedoch die Entwicklung bei den jungen Straftätern. Wie die Kronen Zeitung berichtet, sind die Anzeigen bei den Jugendlichen (14 bis 18 Jahre) zwar leicht zurückgegangen, bei den Strafunmündigen aber stark angestiegen. Besonders dramatisch sei der Anstieg bei den unter Zehnjährigen: von 82 Tatverdächtigen im Jahr 2022 auf 136 im vergangenen Jahr (+ 66 Prozent). „Wir bemerken in allen diesen Bereichen einen vermehrten Anstieg weiblicher Täter“, so der Leiter des Landeskriminalamtes, René Kornberger.

In einer ersten Reaktion auf die Zahlen forderte der steirische FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek in einer Aussendung die Einrichtung eines Sicherheitsbeirates und wirksame Maßnahmen gegen Jugendkriminalität. Er verwies dabei auf die Möglichkeit, das Strafmündigkeitsalter herabzusetzen und Erziehungscamps für jugendliche Straftäter einzurichten. „Die immer häufiger auftretenden Medienberichte von jungen Straftätern dürfen nicht schulterzuckend zur Kenntnis genommen werden“, so Kunasek.