Selbst in Sachsen: Viele Kinder ohne deutsche Herkunftssprache an Schulen
Auch in Sachsen steigt die Zahl der Kinder ohne deutsche Herkunftssprache deutlich an. Insbesondere in Freiberg und Döbeln prägen Schüler mit Migrationshintergrund den Schulalltag.
An der „ClemensWinkler“ Schule beträgt der Anteil der Schüler mit einer anderen Herkunftssprache als Deutsch bereits 71,9 Prozent. (Symbolbild)
© IMAGO / Kirchner-MediaDresden. – An mehreren Schulen im Landkreis Mittelsachsen sprechen zahlreiche Kinder zu Hause nicht oder nicht ausschließlich Deutsch. Das geht aus der Antwort des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus auf eine Kleine Anfrage der AfD im Sächsischen Landtag hervor. Die Zahlen beziehen sich auf das aktuelle Schuljahr 2024/2025 und zeigen besonders in Freiberg und Döbeln deutlich überdurchschnittliche Anteile.
Anteile bis über 70 Prozent
Die höchsten Werte wurden an der Freiberger Grundschule „Clemens Winkler“ ermittelt. Dort beträgt der Anteil der Schüler mit anderer Herkunftssprache 71,9 Prozent. An der Pestalozzi-Grundschule in Freiberg liegt dieser Wert bei 43,6 Prozent und an der Böhme-Grundschule bei 31,6 Prozent. Auch in Döbeln sind die Zahlen auffällig: An der Grundschule Döbeln-Ost beträgt der Anteil 29,7 Prozent und an der Kunzemann-Schule 42,9 Prozent.
Die Statistik verdeutlicht, dass selbst außerhalb der großen Ballungsräume ein erheblicher Teil der Schülerschaft nicht mit Deutsch als Erstsprache aufwächst. Für viele Schulen bedeutet dies, dass Mehrsprachigkeit längst zum Unterrichtsalltag geworden ist, was zusätzliche Anforderungen an Lehrkräfte, Klassenorganisation und räumliche Kapazitäten stellt.
AfD spricht von Versagen der Regierung
Die AfD-Landtagsabgeordnete Romy Penz sieht darin ein schwerwiegendes bildungspolitisches Problem. „Wie soll da ein vernünftiger Unterricht auf Deutsch möglich sein?“, fragte sie. Die Zahlen würden zeigen, „dass die Regierung beim Thema Asyl vielfach versagt hat“, so Penz.
Auch der AfD-Wahlkreisabgeordnete Marko Winter äußerte sich zur Lage. „Vor Ort sind die Probleme an den Freiberger Schulen bekannt“, betonte er. Besonders an der Clemens-Winkler-Grundschule habe sich die Situation in den vergangenen Jahren zugespitzt. Nach Winters Darstellung ist der massive Zuzug von Asylbewerbern eine zentrale Ursache dafür, dass die Schule inzwischen überfüllt ist. Von den neu hinzugekommenen Schülern würden „eben auch zu viele kaum oder nur schlechtes Deutsch sprechen“, erklärte er. Es fehlt außerdem auch an Platz, „es mussten sogar Container aufgestellt werden. Lehrer, Eltern, deutsche und ausländische Schüler – alle leiden unter diesen Verhältnissen“.
Politischer Streit um Zuzugsstopp
Laut Winter hatte die AfD-Fraktion im Freiberger Stadtrat bereits eine Beschlussvorlage eingebracht, die einen Zuzugsstopp für Asylbewerber nach Freiberg vorsieht. „Der Zuzugsstopp wurde bereits im Dezember 2024 beschlossen, mit großer Mehrheit unterstützt auch aus anderen Fraktionen. Dieser demokratische Wille wurde aber bislang aufgrund bürokratischer Winkelzüge nicht umgesetzt“, kritisiert er.