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Nach Rückzug von Sponsoren: Ist der Berliner CSD vor dem Aus?

Mehrere frühere Sponsoren, darunter auffällig viele US-Firmen, haben ihre Unterstützung für den Berliner CSD in diesem Jahr eingestellt. Dem veranstaltenden Verein fehlt nun viel Geld.

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Nach Rückzug von Sponsoren: Ist der Berliner CSD vor dem Aus?

An den jährlichen Pride-Veranstaltungen in Deutschland nehmen Hunderttausende Menschen teil.

© IMAGO / Christian Spicker

Berlin. – Der Berliner Christopher Street Day könnte in diesem Jahr kleiner ausfallen als bisher. Grund dafür ist ein deutlicher Rückgang der Sponsorengelder, wie der veranstaltende Verein Berliner CSD e. V. mitteilt. Besonders auffällig ist der Rückzug mehrerer US-amerikanischer Unternehmen. Dem Verein fehlen derzeit insgesamt rund 200.000 Euro, berichtet der rbb. „Die Kosten für Infrastruktur, Sanitär und Personal steigen. Leider müssen wir in diesem Jahr daher einige Angebote einschränken“, heißt es auf dem Instagram-Kanal des Vereins.

Deutsche Firmen zögern ebenfalls

Laut den Veranstaltern zeigen sich auch deutsche Unternehmen zurückhaltender. Vereinsvorstand Marcel Voges nennt wirtschaftliche Unsicherheiten als einen Grund. Gleichzeitig verweist er auf eine veränderte gesellschaftliche Stimmung gegenüber queeren Themen. „Viele Jahre haben insbesondere rechte Parteien Narrative gegen uns geschürt und das hat jetzt eben Auswirkungen.“ Er geht davon aus, dass viele Unternehmen mittlerweile abwägen, ob eine Beteiligung an der Parade für sie noch sinnvoll ist.

Kleinere Veranstaltung nicht ausgeschlossen

Welche Dimensionen die Parade künftig annehmen kann, ist offen. Bereits in diesem Jahr musste der Verein reagieren und Kürzungen vornehmen. „Wir konnten bereits durch Reduzierung von Produktionskosten und Personal rund 100.000 Euro einsparen“. Ohne diese Einsparungen wäre eine Absage der Abschlusskundgebung oder gar der gesamten Veranstaltung möglich gewesen.

Laut Voges wird es im Rahmen des Pride Month weniger Veranstaltungen geben. Auch bei der Barrierefreiheit muss gespart werden, beispielsweise bei Podesten für Rollstuhlfahrer oder Dolmetschdiensten in Gebärdensprache. Auch würden in diesem Jahr weniger bis keine Veranstaltungen im Rahmen des Pride Month vom Berliner CSD-Verein gefördert werden, erklärte er dem rbb.

Spendenkampagne mit gemischtem Echo

Um den Finanzierungsengpass zu überbrücken, hat der Verein einen Spendenaufruf gestartet. Bisher seien etwa 10.000 Euro zusammengekommen, so Voges. Das Feedback sei insgesamt positiv. Weitere Spendenaktionen sind in Planung. Der Verein will auch während der Parade um Unterstützung werben. Unter dem entsprechenden Instagram-Post äußerten sich allerdings auch kritische Stimmen: „Ich fand die Kommerzialisierung schon lange problematisch und nun sehen wir, wie ernst die Unternehmen es meinen.“ Ein anderer Kommentar schlug vor, sich am deutlich kleineren Winter-CSD im Februar zu orientieren.

Diskussion um Inhalt und Ausrichtung der Parade

Die Frage, wie stark politische Forderungen, Feiercharakter und kommerzielle Präsenz auf dem CSD zusammenpassen, wird nicht zum ersten Mal gestellt. Der Verein betont, dass diese Diskussion innerhalb der Community geführt werden müsse, weist jedoch auch auf die organisatorischen Anforderungen großer Menschenmengen hin. Wenn wie in den vergangenen Jahren Hunderttausende Menschen zur CSD-Parade kämen, brauche es eben auch eine gewisse Infrastruktur.

Angesichts der Abhängigkeit von Großsponsoren kündigt der Verein eine Neuausrichtung an. „Wir müssen uns die Frage stellen, ob wir uns zu abhängig gemacht haben. Langfristig müssen wir schauen, dass wir unsere Kooperation mit lokalen Unternehmen, aber auch mit der Stadtgesellschaft ausbauen“, sagt Voges. Trotz der aktuellen Schwierigkeiten zeigt er sich überzeugt, „dass es immer einen Berliner CSD geben wird. In welcher Größe das stattfinden wird, ist dann halt die Frage.“

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