Kardinal Marx: „Was von rechts außen kommt, ist immer spalterisch“
Erzbischof Marx sieht in rechten Strömungen eine wachsende Gefahr für die Einheit der Kirche. Er befürchtet einer drohende Spaltung.
Marx erklärte, er nehme verstärkt Versuche wahr, die Kirche zu spalten, und verwies dabei auch auf Entwicklungen in den USA.
© IMAGO / Wolfgang Maria WeberMünchen. – Reinhard Marx hat vor einer zunehmenden Zersplitterung der katholischen Kirche gewarnt. „Das wird zu uns kommen, das ist überall zu spüren“, sagte der Erzbischof laut einer Mitteilung bei einer Versammlung des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum München. Dabei handelt es sich um das höchste Laiengremium. Er nehme verstärkt Versuche wahr, die Kirche auseinanderzutreiben, und verwies dabei auch auf Entwicklungen in den USA.
Rechte Strömungen als „Gefahr“
Besonders die Strömungen aus dem rechten politischen Spektrum beobachtete Marx kritisch. Diese Gruppen suchten zunehmend Anschluss an die Kirche. Seinen Worten zufolge gilt: Was von rechts außen komme, sei „immer spalterisch“. Er stellte die Frage: „Wir haben viele Menschen unter uns, die keine Demokraten sind, darauf müssen wir achten. Wie schaffen wir es, in Kontakt zu bleiben mit Menschen, die zögern und schwanken?“
Marx betonte, dass es auch innerhalb der Kirche entscheidend sei, sich für demokratische Grundwerte einzusetzen – „nicht damit die Kirche als Institution überlebt, sondern um der Menschen willen. Damit unsere Pfarreien, Verbände und Ordensgemeinschaften Brücken bauen, Lichter aufstellen, Instrumente des Friedens sind.“
Keine Spaltung der Bischöfe
Auch zum Reformprozess des Synodalen Wegs in Deutschland nahm Marx Stellung. Er wies die Darstellung zurück, die Bischöfe seien tief gespalten. „Es stimmt nicht, dass wir gespalten sind“, betonte er mit Blick auf jene, die ein überdiözesanes synodales Gremium bislang nicht mittragen. Sollte Rom einem solchen Gremium zustimmen, hoffe er auf eine Verständigung mit allen Beteiligten.