Facebook-Kommentar: SPD-Bürgermeister wollte Mitarbeiter bei Unternehmen anschwärzen

In der Stadt Neumünster in Schleswig-Holstein ereignete sich vor einiger Zeit ein etwas kurioser Fall. Weil sich der Bürgermeister der Stadt durch einen Kommentar auf Facebook „rassistisch“ beleidigt fühlte, wandte er sich an das Unternehmen, bei dem der Kommentator beschäftigt ist.

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Facebook-Kommentar: SPD-Bürgermeister wollte Mitarbeiter bei Unternehmen anschwärzen
© IMAGO / penofoto

Neumünster. – Der Oberbürgermeister der schleswig-holsteinischen Stadt Neumünster, Tobias Bergmann (SPD), hat versucht, einen patriotisch gesinnten Bürger per E-Mail an dessen Arbeitgeber zu verunglimpfen. Das geht aus einem Gesprächsprotokoll von Anfang 2023 hervor, das FREILICH exklusiv vorliegt. Das Protokoll bezieht sich auf einen Kommentar, den der Bürger unter einem Beitrag von Bergmann hinterlassen hatte. In einer E-Mail an den Arbeitgeber des Betroffenen beschwert sich der Bürgermeister demnach bereits Ende November 2022 darüber, von diesem „rassistisch“ beleidigt worden zu sein und fügt der E-Mail einen Screenshot des konkreten Kommentars bei. Sollte es sich bei dem Kommentator tatsächlich um einen Mitarbeiter des Unternehmens handeln, „kann ich mir nicht vorstellen, dass solche Äußerungen im Interesse Ihres Unternehmens sind“, so Bergmann in seiner Nachricht an das Unternehmen.

Mitarbeiter des Unternehmens wollte Klärung

In der Folge kam es zu einem Personalgespräch, wie das vorliegende Gesprächsprotokoll belegt. Darin wird erläutert, wie der Kommentar des Mitarbeiters gemeint war und dass Bergmann die darin enthaltene Aussage falsch interpretiert habe. Der Mitarbeiter selbst hatte in dem Gespräch betont, kein Rassist zu sein. Um solche Diskussionen in Zukunft zu vermeiden, habe er seinen Account freiwillig neutralisiert und den Verweis auf das Unternehmen entfernt, heißt es im Protokoll weiter. Auch die Kommentare auf Facebook seien gelöscht worden. Zudem wolle der betroffene Mitarbeiter eine Klärung mit Bergmann herbeiführen.

Auf eine Presseanfrage von FREILICH reagierte Bergmann nicht.