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Heizungsmarkt in der Krise: Deutsche wollen kaum Wärmepumpen anschaffen

Wärmepumpen sind nach der Ampelregierung der Schlüssel zur Energiewende, doch hohe Kosten und bauliche Bedenken bremsen die Nachfrage.

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Heizungsmarkt in der Krise: Deutsche wollen kaum Wärmepumpen anschaffen

Wirtschaftsminister Habeck (Grüne) ließ sich in einer Fabrik die Produktion von Wärmepumpen erklären.

© IMAGO / Chris Emil Janßen

Berlin/München. – Wärmepumpen gelten als eine der Schlüsseltechnologien für die Energiewende, dennoch zögern viele deutsche Hausbesitzer, in diese Heizungsart zu investieren. Eine Umfrage des Solar- und Wärmepumpenanbieters Enpal im Auftrag des Meinungsforschungsinstituts Civey zeigt, dass rund 53 Prozent der befragten 2.500 Haushalte die Förderung von Wärmepumpen nicht kennen. Diese Ergebnisse stehen im Gegensatz zu den politischen Debatten des letzten Jahres, in denen Wärmepumpen und deren Förderung intensiv diskutiert wurden. Der staatliche Zuschuss von bis zu 21.000 Euro – oder bis zu 70 Prozent der Installationskosten – ist vielen Hausbesitzern unbekannt.

Kosten und bauliche Bedenken bremsen Nachfrage

Ein wesentlicher Grund für die Zurückhaltung vieler potenzieller Käufer sind die Anschaffungskosten. Laut Enpal-Umfrage bereiten sie 65,7 Prozent der Befragten Sorgen. Auch bauliche Veränderungen und befürchtete hohe Betriebskosten schrecken Hausbesitzer ab – 49,1 Prozent der Befragten äußerten Bedenken wegen möglicher Umbauten, 44,7 Prozent sorgen sich um die laufenden Kosten.

Trotz dieser Unsicherheiten bieten Wärmepumpen jedoch erhebliche Vorteile, wie die Antworten der bereits umgestiegenen Hausbesitzer zeigen: 50,1 Prozent dieser Gruppe nannten die niedrigeren Betriebskosten als ausschlaggebend, für 55,6 Prozent ist die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen ein entscheidender Vorteil. Zudem sind 87 Prozent der Wärmepumpenbesitzer mit ihrer Entscheidung zufrieden oder sogar sehr zufrieden.

Wärmepumpenmarkt und Heizungsbranche rückläufig

Das geringe Interesse spiegelt sich auch in den aktuellen Marktdaten der Heizungsbranche wider. Nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) sanken die Verkaufszahlen auf dem deutschen Markt im dritten Quartal um 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden nur 548.000 Anlagen verkauft – ein deutlicher Abstand zum Rekordjahr 2023 mit 1,3 Millionen verkauften Anlagen. Insgesamt rechnet der BDH für das Jahr 2024 mit einem Absatz von rund 740.000 Geräten, was dem Niveau der Jahre 2014 bis 2019 entspricht.

Der spezifische Absatz von Wärmepumpen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 52 Prozent gesunken, bis Ende September wurden nur 141.500 Wärmepumpen verkauft. Für das Gesamtjahr 2024 rechnet der BDH mit rund 200.000 verkauften Geräten – weit entfernt von den 500.000 Wärmepumpen, die die Bundesregierung als Jahresziel anstrebt.

Gründe für den Absatzrückgang

Laut BDH ist die geringe Nachfrage unter anderem auf eine „Normalisierung“ nach dem Rekordjahr 2023 zurückzuführen. Im vergangenen Jahr befürchteten viele Deutsche eine Gasverknappung und dachten aufgrund der Gaskrise verstärkt über Alternativen zur fossilen Heizung nach. Der Einbau neuer Gas- oder Ölheizungen wurde aus diesem Grund vorgezogen.

Die unsichere Lage auf dem Energiemarkt und der fortschreitende Ausbau der kommunalen Wärmenetze führen jedoch auch 2024 zu einer anhaltenden Zurückhaltung, insbesondere bei Hausbesitzern, die auf diese Netze warten. In der Enpal-Umfrage gab rund ein Viertel der Befragten an, vor einer Entscheidung die kommunale Wärmeplanung in ihrer Region abwarten zu wollen.

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