Aktion zum Burschentag

Rückkehraufruf: Taliban sagen Amnestie für Exil-Afghanen zu

Zum Opferfest verspricht die Taliban-Regierung Amnestie und wirbt damit um die Rückkehr geflüchteter Afghanen. Regierungschef Akhund versichert, dass den Rückkehrern nichts geschehen werde.

/
/
2 Minuten Lesezeit
Dieses Beitragsbild ist in deinem Land leider nicht verfügbar.

Kabul. – Anlässlich des islamischen Opferfests hat der Regierungschef der Taliban, Mohammad Hassan Akhund, Exil-Afghanen zur Rückkehr in ihre Heimat aufgerufen. „Afghanen, die das Land verlassen haben, sollten in ihre Heimat zurückkehren“, erklärte Akhund in einer auf der Plattform X veröffentlichten Botschaft. Er versicherte: „Niemand wird ihnen Schaden zufügen.“ Rückkehrer sollten in einer Atmosphäre des Friedens leben können. Die Taliban-Führung habe ihre Beamten angewiesen, Dienstleistungen für Heimkehrer zu organisieren und ihnen Unterkunft sowie Unterstützung zu bieten.

Pakistan schiebt Afghanen ab

Der Appell erfolgt vor dem Hintergrund wachsender internationaler Hürden für afghanische Migranten. Erst vor wenigen Tagen hat US-Präsident Donald Trump ein umfassendes Einreiseverbot für zwölf Länder verhängt, darunter Afghanistan. Das Einreiseverbot betrifft sowohl Personen, die dauerhaft in die USA übersiedeln wollen, als auch solche, die sich nur temporär in den USA aufhalten möchten, etwa zu Studienzwecken. Bereits im Januar hatte Trump ein zentrales Flüchtlingsprogramm ausgesetzt. Dadurch wurde die Unterstützung für Afghanen, die mit den USA kooperiert hatten, de facto beendet.

Auch Afghanen, die sich in der Hoffnung auf Umsiedlung im Nachbarland Pakistan aufhalten, geraten zunehmend unter Druck. Seit Oktober 2023 haben Medienberichten zufolge fast eine Million Afghanen Pakistan verlassen, um einer drohenden Festnahme und Abschiebung zu entgehen. Die pakistanische Regierung führt eine großangelegte Abschiebekampagne gegen afghanische Migranten durch.

Kritik an westlichen Medien

In seiner Eid-Botschaft übte Akhund auch Kritik an der internationalen Berichterstattung. Die Medien würden „falsche Urteile“ über die Taliban und deren Politik verbreiten. Man dürfe nicht zulassen, dass das Licht des islamischen Systems erlösche. Die Medien sollten sich davor hüten, die Errungenschaften des Systems kleinzureden. Zwar räumte Akhund ein, dass es Herausforderungen gebe, er rief aber dazu auf, wachsam zu bleiben.

Der Fall Kabuls und die Migrationsbewegungen

Nach einem militärischen Eroberungsfeldzug hatten die Taliban im August 2021 Kabul eingenommen. Dieser Vormarsch fiel mit dem Rückzug westlicher Truppen zusammen, die nach 20 Jahren ihren Einsatz in Afghanistan beendeten. In der Folge kam es zu einer dramatischen Massenflucht: Zehntausende drängten sich auf den Kabuler Flughafen in der Hoffnung, etwa einen Platz in einem US-Militärflugzeug zu ergattern. Andere flohen zu Fuß über die Grenzen in Nachbarländer wie den Iran und Pakistan. Unter den Geflüchteten befanden sich ehemalige Regierungsbeamte, Journalisten, Aktivisten und viele, die mit den Streitkräften vor Ort zusammengearbeitet hatten.

Über den Autor

Bruno Wolters

Bruno Wolters wurde 1994 in Deutschland geboren und studierte Philosophie und Geschichte in Norddeutschland. Seit 2022 ist Wolters Redakteur bei Freilich. Seine Interessengebiete sind Ideengeschichte und politische Philosophie.

Kann FREILICH auf Ihre Unterstützung zählen?

FREILICH steht für mutigen, konservativ-freiheitlichen Journalismus, der in einer zunehmend gleichgeschalteten Medienlandschaft unverzichtbar ist. Wir berichten mutig über Themen, die oft zu kurz kommen, und geben einer konservativen Öffentlichkeit eine starke Stimme. Schon mit einer Spende ab 4 Euro helfen Sie uns, weiterhin kritisch und unabhängig zu arbeiten.

Helfen auch Sie mit, konservativen Journalismus zu stärken. Jeder Beitrag zählt!