Nach 100 Tagen Trump: Nur 23.000 Abschiebungen mehr als unter Obama
Donald Trump hat in den ersten 100 Tagen seiner zweiten Amtszeit rund 139.000 Menschen abschieben lassen – nur 23.000 mehr als Barack Obama im Jahr 2009. In den Sozialen Medien regt sich Kritik.
In den Sozialen Medien wünschen sich Trump-Anhänger vom US-Präsidenten Massenabschiebungen. Mit dem bisherigen Tempo sind sie nicht zufrieden.
© IMAGO / ZUMA Press WireWashington, D. C. – Die ersten 100 Tage der zweiten Amtszeit von Donald Trump waren geprägt von hohem Tempo, politischen Kontroversen und einer Vielzahl präsidialer Dekrete. Kaum ein Tag verging, an dem der republikanische Präsident nicht neue Maßnahmen ankündigte – sei es zur Einwanderung, zur Energiepolitik oder zum Umbau der Bundesbehörden. Für viele Beobachter stand dabei besonders die Migrationspolitik im Mittelpunkt.
Dekrete, Entlassungen und mediale Dauerpräsenz
Laut Medienberichten hat Trump in den ersten drei Monaten seiner zweiten Amtszeit mehr als 140 Dekrete unterzeichnet – mehr als jeder Präsident vor ihm in einer vergleichbaren Zeitspanne. Darunter befinden sich Maßnahmen zur Wiedereinführung des Reisebanns aus mehreren muslimisch geprägten Ländern, zur Beschleunigung von Pipeline-Bauprojekten und zur Einschränkung der Bundesmittel für sogenannte „Sanctuary Cities“. Auch innenpolitisch sorgte Trump für Schlagzeilen, etwa durch die kurzfristige Entlassung mehrerer Minister und den scharfen Ton gegenüber politischen Gegnern.
Trumps Bilanz bei Abschiebungen
Ein besonderes Augenmerk legt Trump aber auch auf die Migrationspolitik. Wie die AF Post unter Berufung auf Zahlen des Weißen Hauses berichtet, wurden in den ersten 100 Tagen von Trumps zweiter Amtszeit rund 139.000 Abschiebungen durchgeführt. Damit übertrifft Trump die Zahl der Abschiebungen unter Barack Obama im gleichen Zeitraum nach dessen Amtsantritt 2009, wenn auch nicht dramatisch. Obama kam damals nämlich auf 116.000 Abschiebungen.
Die Differenz von 23.000 Abschiebungen stellt zwar einen Anstieg dar, ist aber im historischen Vergleich weniger drastisch als von vielen Trump-Anhängern gewünscht. Das zeigt sich auch in den Reaktionen in Sozialen Medien. „Damit sind wir noch nicht ganz zufrieden“, schreibt ein Nutzer auf X. Die Regierung müsse mehr Druck machen. Trump könne das besser, meint ein anderer und fordert, diese Zahl im nächsten Monat zu verdoppeln. Immerhin hätten er und andere Trump-Anhänger den Republikaner dafür gewählt. Andere relativieren die Zahlen der AF Post allerdings. Diese seien irreführend, weil unter Trump keine Menschen ins Land kämen, meint ein Nutzer, dementsprechend würden weniger Menschen an oder in der Nähe der Grenze festgenommen und abgeschoben.