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Großbritannien: „Asylkönig“ macht Millionen im Asylgeschäft

Alex Langsam verdient Millionen mit staatlich finanzierten Asylunterkünften in Großbritannien. Seine Hotels gelten zwar als schlecht, als Migrationsunterkünfte werfen sie jedoch satte Gewinne ab.

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Großbritannien: „Asylkönig“ macht Millionen im Asylgeschäft

In den Hotels von Langsam werden regelmäßig Asylsuchende untergebracht. Die Finanzierung erfolgt durch den Staat.

© IMAGO / imagebroker

London. – Elf Jahre in Folge wurde die Hotelkette Britannia Hotels vom britischen Verbrauchermagazin Which? zur schlechtesten des Landes gewählt – aufgrund von Problemen bei der Sauberkeit, der Zimmerqualität und dem Service. Dennoch gehört der Gründer und Geschäftsführer Alex Langsam heute zu den reichsten Männern Großbritanniens. Die Sunday Times Rich List schätzt sein Vermögen auf rund 401 Millionen Pfund.

Einen erheblichen Teil seines Vermögens hat der 87-Jährige seinen lukrativen Verträgen mit der britischen Regierung zu verdanken. Seine über 60 Hotels werden zunehmend als Unterkünfte für Asylsuchende genutzt und er erhält dafür staatlich finanzierte Tagessätze von etwa 81 Pfund pro Zimmer, wie der Telegraph berichtet. Inzwischen ist der Unternehmer unter dem Spitznamen „Asylum King“ bekannt.

Steuerfinanziertes Geschäft mit dem Asylsystem

Aktuell wird auch das Britannia International Hotel im Londoner Stadtteil Canary Wharf als Unterkunft vorbereitet. Um das Gebäude wurde bereits ein Sicherheitszaun errichtet. Es soll Migranten, die per Boot nach Großbritannien kommen, als Notunterkunft dienen – ein Schritt, der Proteste auslöste.

Die britische Regierung betont, dass sie die Lage unter Kontrolle bringe. In der Vergangenheit seien über 400 Hotels für Asylsuchende genutzt worden, was Kosten von fast neun Millionen Pfund täglich verursacht habe. Inzwischen sind es weniger und mehr als 24.000 Menschen ohne Bleiberecht wurden abgeschoben, wie der Telegraph berichtet. Das Ziel bestehe darin, die Zahl der Asylhotels weiter zu reduzieren und die Kosten langfristig zu senken.

Öffentliches Schweigen, privater Reichtum

Langsam selbst meidet die Öffentlichkeit. Die meisten Nachbarn seines 3,4-Millionen-Pfund-Anwesens in Greater Manchester kennen ihn nicht. „Da sind viele Geschäftsleute, die sehr zurückgezogen leben“, sagt ein Anwohner. Auch Geschäftspartner berichten, sie hätten ihn nie getroffen. Ein Mitarbeiter seiner Firmenzentrale sagte, Langsam sei derzeit im Ausland.

Die Firma reagiert laut Medienberichten selten auf Anfragen, weder von Politikern noch von Immobilieninvestoren, die Interesse an Hotels zeigen. Eine Mitarbeiterin des britischen Innenministeriums sagte, es sei „schwierig, mit Britannia zu sprechen“. Die Kritik reißt nicht ab: Er und seine Firma würden „so viel Geld wie möglich aus jeder Quelle ziehen“, sagt ein Kritiker – auch aus der illegalen Migration.

Geschäftssinn und Rückzug ins Private

Langsams Weg zum Hotel-Millionär begann 1976 mit dem Kauf eines 100-Zimmer-Hotels bei Manchester. 1982 folgte das zweite Haus – ein ehemaliges Rathaus. In den Folgejahren baute er ein landesweites Hotelimperium auf und übernahm 2011 die angeschlagene Pontins-Gruppe. Damals versprach er „erhebliche Investitionen“ und die Sicherung der 850 Arbeitsplätze. Zudem erklärte er, sein Unternehmen sei hocherfreut, eine „große britische Institution“ „retten“ zu können.

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