Förderskandal: Erfundene Schafe brachten Griechen Millionen an EU-Geldern ein
In Griechenland sind Millionen erfundener „Geisterschafe” aufgetaucht, die aktuell als Symbol für einen gigantischen Subventionsbetrug stehen.
Schafe, die es gar nicht gibt, bereiten der griechischen Regierung aktuell haufenweise Ärger.
© IMAGO / Jan HuebnerEin gewaltiger Betrugsfall bei den EU-Agrarförderungen bringt die Regierung von Premierminister Kyriakos Mitsotakis unter Druck. Im Zentrum der Ermittlungen steht die staatliche Zahlstelle OPEKEPE, die jahrelang EU-Gelder verteilt hat.
Millionenhilfen auf Grundlage erfundener Daten
Ermittlungen der Europäischen Staatsanwaltschaft (EPPO) haben ergeben, dass Tausende Hektar Ackerflächen, Olivenhaine und Viehbestände frei erfunden wurden. Das Ziel bestand darin, Millionenhilfen aus Brüssel zu erschleichen.
Allein auf Kreta tauchten in den Anträgen rund 7,8 Millionen „Geisterschafe“ und Ziegen auf. Teilweise wurden sogar Flächen angegeben, die zu Militärgebieten gehören oder am Olymp liegen und somit für die Landwirtschaft völlig ungeeignet sind.
Rekordstrafe für Griechenland
Die EU reagierte mit harten Sanktionen. So wurde eine Strafe von 392 Millionen Euro verhängt und künftige Förderungen sollen um bis zu zehn Prozent gekürzt werden.
Der Skandal hat bereits politische Opfer gefordert. Unter den zurückgetretenen Politikern befand sich auch der frühere Landwirtschaftsminister Makis Voridis. Premier Mitsotakis kündigte Konsequenzen an. So soll OPEKEPE aufgelöst und durch eine neue Behörde ersetzt werden, die künftig unter Steueraufsicht steht.
Netzwerk aus Politik und Scheinbauern
Ein internes Dossier beschreibt ein dichtes Geflecht aus Politikern, Beamten und Scheinlandwirten, das EU-Mittel über Jahre hinweg systematisch missbraucht hat. In einer öffentlichen Erklärung räumte der Regierungschef ein: „Wir haben versagt.“