Freilich #36: Ausgebremst!

Epstein-Skandal: Hat Ex-Israel-Premier Giuffre misshandelt und vergewaltigt?

In ihren posthum veröffentlichten Memoiren erhebt Virginia Giuffre neue, erschütternde Anschuldigungen gegen einen ehemaligen Premierminister. Sie beschreibt darin einen brutalen Übergriff auf Epsteins Privatinsel, der ihr Leben für immer veränderte.

/
/
2 Minuten Lesezeit
Epstein-Skandal: Hat Ex-Israel-Premier Giuffre misshandelt und vergewaltigt?

In ihren Memoiren schreibt Giuffre von einem „Premierminister“, der sie vergewaltigt haben soll. Zuvor hatte sie in Gerichtsunterlagen den ehemaligen israelischen Premierminister Ehud Barak als Täter benannt.

© Giuffre: IMAGO / ZUMA Press Wire, Barak: IMAGO / i Images. Collage: FREILICH.

Virginia Roberts Giuffre, eines der bekanntesten Opfer des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, erhebt in ihren posthum veröffentlichten Memoiren schwerwiegende Anschuldigungen gegen einen ehemaligen Premierminister. In „Nobody’s Girl: A Memoir of Surviving Abuse and Fighting for Justice“ (Nobody’s Girl: Meine Geschichte von Missbrauch und dem Kampf um Gerechtigkeit) beschreibt sie unter anderem eine brutale Vergewaltigung auf Epsteins Privatinsel, die sie später als Wendepunkt in ihrem Leben bezeichnete. In früheren Gerichtsunterlagen hatte sie den ehemaligen israelischen Premierminister Ehud Barak als Täter benannt – ein Vorwurf, den dieser wiederholt bestritt.

Brutaler Übergriff durch einen „Premierminister“

Giuffre traf den Mann, den sie in ihrem Buch nur als „Premierminister“ bezeichnet, im Jahr 2002 auf den Jungferninseln. Sie war gerade 18 Jahre alt, als Epstein sie anwies, den Politiker in eine Cabana zu begleiten. Dort eskalierte die Situation.

Er habe sie gewürgt, bis sie das Bewusstsein verlor. „Es machte ihm Spaß, mich um mein Leben fürchten zu sehen“, schrieb Giuffre. „Er lachte entsetzlich, als er mir weh tat, und wurde davon sehr erregt, als ich ihn anflehte, damit aufzuhören. Ich kam aus der Cabana mit Blutungen aus Mund, Vagina und Anus. Tagelang tat mir das Atmen und Schlucken weh.“ Der Premierminister habe sie „brutaler vergewaltigt als irgendjemand zuvor“, so Giuffre.

Der Anfang vom Ende

Nach der Attacke habe sie Epstein angefleht, sie nicht noch einmal zu dem Mann zu schicken. Doch Epstein habe kalt und gleichgültig reagiert. „Ich weiß nicht, ob Epstein Angst vor dem Mann hatte oder ob er ihm einen Gefallen schuldete“, schreibt Giuffre, aber er habe keine Versprechen machen wollen und kühl über die Brutalität des Politikers gesagt, dass das zu ihrem Job gehöre.

Trotz ihrer verzweifelten Bitten wurde Giuffre später erneut zu dem „Premierminister“ geschickt – dieses Mal an Bord von Epsteins berüchtigtem Privatjet „Lolita Express“. Diese zweite Begegnung war weniger gewalttätig, doch die Angst blieb. „Ich wusste es damals nicht, aber meine zweite Begegnung mit dem Premierminister war der Anfang vom Ende für mich“, schrieb Giuffre. Danach weigerte sie sich, weiterhin junge Mädchen für Epstein zu rekrutieren.

Giuffres Entschluss, Epstein zu entkommen

Die junge Frau erkannte, dass sie in einem perfiden Netz aus Macht, Gewalt und Manipulation gefangen war. „Nach dem Angriff konnte ich nicht länger die Dumme spielen. Nachdem ich so brutal behandelt worden war und dann Epsteins gefühllose Reaktion auf meine Angst gesehen hatte, musste ich akzeptieren, dass Epstein mir nur Lob zuteilwerden ließ, um mich unterwürfig zu halten“, schrieb sie. „Epstein interessierte sich nur für sich selbst.“

Im Sommer desselben Jahres drängten Epstein und Ghislaine Maxwell sie, ihr gemeinsames Kind zu gebären – unter der Bedingung, dass sie alle Rechte daran abtreten würde. Sie fürchtete, dass das Kind selbst Opfer des Missbrauchsnetzwerks werden könnte, und begann, ihre Flucht zu planen.

Flucht aus Epsteins Welt

Schließlich gelang Giuffre die Flucht. Doch die Erinnerung an die erlittene Gewalt ließ sie nie los. „Der gierige, grausame Blick im Gesicht des Premierministers, als er zusah, wie ich um mein Leben bettelte“, schrieb sie, habe sie ihr Leben lang verfolgt. Die Memoiren entstanden in den Jahren vor Giuffres Tod. Die 41-Jährige nahm sich im April 2025 das Leben.

Kann FREILICH auf Ihre Unterstützung zählen?

FREILICH steht für mutigen, konservativ-freiheitlichen Journalismus, der in einer zunehmend gleichgeschalteten Medienlandschaft unverzichtbar ist. Wir berichten mutig über Themen, die oft zu kurz kommen, und geben einer konservativen Öffentlichkeit eine starke Stimme. Schon mit einer Spende ab 4 Euro helfen Sie uns, weiterhin kritisch und unabhängig zu arbeiten.

Helfen auch Sie mit, konservativen Journalismus zu stärken. Jeder Beitrag zählt!