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Falsche Versprechen: LNG laut neuer Studie nicht sauberer als Kohle

Flüssigerdgas gilt nicht mehr als klimafreundliche Brückentechnologie. Neue Studien zeigen, dass dieser Energieträger sogar klimaschädlicher ist als Kohle.

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Falsche Versprechen: LNG laut neuer Studie nicht sauberer als Kohle

Ein LNG-Lagertanks in den Niederlanden. (Symbolbild)

© IMAGO / Jochen Tack

Flüssigerdgas (LNG), das lange als Brückentechnologie auf dem Weg zu erneuerbaren Energien galt, gerät zunehmend in die Kritik. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen: Über den gesamten Lebenszyklus hinweg setzt LNG mehr Treibhausgase frei als Kohle. Darüber berichtete der Deutschlandfunk. Eine zentrale Studie, an der Robert Howarth von der Cornell University mitwirkte, kommt zu dem Schluss, dass LNG bei Betrachtung aller Emissionsquellen – vom Fracking über die Verflüssigung bis zur Rückvergasung – bis zu 33 Prozent mehr Klimagase verursacht als die Nutzung von Steinkohle.

Im Fokus der Kritik steht insbesondere das Methan, das während der Förderung und beim Transport von LNG entweicht. Methan hat eine bis zu 80-mal höhere Treibhauswirkung als CO₂ über einen kurzen Zeitraum. Selbst mit modernster Technik lassen sich diese Emissionen nicht zuverlässig verhindern. Der energieintensive Prozess der Verflüssigung, der transkontinentale Schiffstransport und die Rückverwandlung in Gas verschärfen die Klimabilanz zusätzlich. Die langgehegte Annahme, LNG sei eine saubere Alternative zur Kohle, entspricht nicht mehr den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen.

EU-Politik setzt auf klimaschädliche Infrastruktur

Trotz der eindeutigen Studienlage treiben die Europäische Union und die USA den Ausbau der LNG-Infrastruktur voran. Die EU plant neue Terminals, obwohl der Gasverbrauch in Europa bereits seit 2023 rückläufig ist. Die Vereinigten Staaten wollen ihre LNG-Exporte bis zum Jahr 2030 verdreifachen.

Diese Entwicklung stößt bei Experten auf deutliche Kritik. Sie warnen vor einer energiepolitischen Sackgasse mit schweren Konsequenzen für das Klima. Investitionen in fossile Infrastruktur gelten als Hindernis für die Energiewende und erschweren den Umstieg auf erneuerbare Energien.

Die internationale Wissenschaft ist sich einig: Flüssigerdgas ist keine klimafreundliche Lösung – im Gegenteil. Wer weiterhin auf LNG setze, riskiere dauerhafte Abhängigkeiten von fossilen Energien, steigende Emissionen und das Verfehlen internationaler Klimaziele. Die unkontrollierbaren Methanemissionen wirken sofort und können nicht durch spätere Einsparungen kompensiert werden.

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