Freilich #34: Am Weg zur Volkspartei?

SPÖ-nahes Portal schießt sich auf Burschenschafter in der FPÖ ein

Ein SPÖ-nahes Portal wirft der FPÖ vor, mithilfe von Burschenschaften ein elitäres Machtkartell aufgebaut zu haben. Der Bericht lässt jedoch eine sachliche Bewertung der fachlichen Qualifikationen vermissen.

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SPÖ-nahes Portal schießt sich auf Burschenschafter in der FPÖ ein

Walter Rosenkranz ist Nationalratspräsident und Mitglied einer Studentenverbindung.

© IMAGO / Andreas Stroh

Wien. – In einem aktualisierten Bericht übt das SPÖ-nahe Portal Kontrast.at scharfe Kritik an der Verflechtung zwischen Burschenschaften und der FPÖ. Unter der Überschrift „Rund 100 Burschenschafter im FPÖ-Umfeld“ wird suggeriert, dass die akademischen Verbindungen ein geschlossenes Machtkartell innerhalb der Freiheitlichen Partei bilden. „Wir zeigen, wie eng Burschenschaften mit Politik, Wissenschaft und Verwaltung verflochten sind“, heißt es in dem Beitrag.

Kritik an angeblich „elitärer Struktur“

Laut Kontrast sind in Österreich rund 4.000 Personen, also 0,04 Prozent der Bevölkerung, Mitglied einer Burschenschaft. Diese Zahl stehe, so das Portal, in auffälligem Kontrast zur politischen Reichweite. Diese Gruppen genießen demnach eine „große politische Relevanz“, da sie bevorzugt mit Posten innerhalb der FPÖ betraut werden. Insbesondere wird dabei eine Verbindung zwischen „völkischen Studentenverbindungen“ und der Partei hergestellt.

Der Vorwurf lautet, die FPÖ greife auf ein „akademisches Personalreservoir“ zurück, um nicht nur politische Funktionen, sondern auch Richterposten und Universitätsgremien zu besetzen. Laut Kontrast habe sich eine „elitäre Struktur“ etabliert, um Einfluss in Schlüsselpositionen zu sichern.

Spitzenfunktionäre der FPÖ im Fokus

Besonders ins Visier genommen werden führende Freiheitliche mit Verbindungen zu Burschenschaften. Laut dem Portal meineAbgeordneten.at, auf das sich der Bericht stützt, waren im Jahr 2025 insgesamt 39 FPÖ-Spitzenpolitiker Mitglied einer Burschenschaft. Unter ihnen befinden sich Nationalratsabgeordnete, Mitglieder von Landtagen, EU-Parlamentarier, ein Nationalratspräsident, mehrere Landeshauptleute und -stellvertreter sowie Stadt- und Gemeinderäte.

Das Portal führt außerdem 58 weitere Personen aus dem Umfeld der Partei auf, die ebenfalls entsprechende Verbindungen pflegen. Dazu zählen Personen aus Universitätsräten oder aus FPÖ-nahen Institutionen.

Fokus auf Ästhetik statt Argumente?

Auffällig ist, dass Kontrast sich zwar „alle Personen im FPÖ-Umfeld mit Burschenschafter-Hintergrund seit 2018 genauer angesehen“ hat, bei der Bewertung aber nicht die fachliche Qualifikation, sondern lediglich die Zugehörigkeit zu einer studentischen Verbindung als Kriterium herangezogen wurde. Kritiker dürften darin somit eine gezielte Kampagne gegen ein spezifisches Milieu sehen.

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