Österreich: Heuer schon mehr als 100.000 Asylanträge

Schon seit einigen Wochen hat sich angedeutet, dass die Zahl der Asylanträge in Österreich ein neues Rekordniveau erreichen könnte. Nun ist es tatsächlich geschehen.
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Wien. – Bereits über 100.000 Migranten haben heuer schon einen Asylantrag in Österreich gestellt. So viele waren es in den letzten 60 Jahren nicht. Selbst im Krisenjahr 2015 waren es „nur“ 88.340 Anträge. Unter Berufung auf das Innenministerium berichtete die Krone, dass es bis zum Jahresende sogar bis zu 120.000 Anträge werden könnten. Migrationsforscher warnen nun vor den Konsequenzen und fordern eine begrenzte, gezielte Aufnahmen von Migranten.

Zahl könnte noch stark steigen

Viele dieser Migranten brauchen aber weder Schutz noch Asyl, sagt der Migrationsforscher Ruud Koopmans, Professor für Soziologie und Migrationsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin. „Auch unter den Menschen, die wohl Asylrecht bekommen, sind es nicht unbedingt die Hilfsbedürftigen, denen wir helfen. Es sind überwiegend junge gesunde Männer, die sich auch die Bezahlung an den Schleuser leisten können“, so Koopmans gegenüber Servus TV. Zusammen mit den mehr als 60.000 Ukrainern in der Grundversorgung könnten binnen nur eines Jahres dann also 180.000 neue Migranten nach Österreich gekommen sein. Wie es mit der Unterbringung dieser Migranten genau weitergehen soll, ist indes noch unklar. In Kufstein sollen 150 Migranten nun in Containern untergebracht werden. Für Innsbruck gibt es ähnliche Pläne.

FPÖ fordert konsequentes Handeln

Statt nur über die Unterbringung zu reden, müsse die Regierung die Ursache des Problems angehen, fordert etwa die FPÖ: „Container sind nicht besser als Zelte“, so FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz. Seiner Meinung nach bräuchte es Zäune, „damit einfach keine Illegalen mehr in unser Land kommen.“ Das Boot sei nämlich wirklich voll. Die Auswüchse daraus sehe man bei den Krawallnächten in Linz, Salzburg und anderswo und leider auch bei der Zahl der steigenden Vergewaltigungen.

FPÖ-Parteiobmann Herbert Kickl betonte gestern in einem Facebook-Beitrag, dass Österreich keinen Asylantrag mehr annehmen dürfe und die Grenzen komplett dicht machen müsse. Denn „angesichts von mehr als 100.000 illegalen Asylbewerbern, die überwiegend aus Syrien und Afghanistan stammen, kann man nicht mehr von einer Zuwanderungswelle sprechen, sondern von einer echten Völkerwanderung“, so Kickl. Neben geschlossenen Grenzen brauche es außerdem rasche Abschiebungen und ein „Ende mit den Geldgeschenken“.