Freilich #35: Und tschüss!

Nach FREILICH-Recherchen: AfD fordert Konsequenzen bei linksextremer Verlagspreisjury

Die Jury des Deutschen Verlagspreises 2025 ist zuletzt wegen ihrer fragwürdigen Besetzung in die Kritik geraten. Nun fordert die AfD politische Konsequenzen von Kulturstaatsministerin Weimer.

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Nach FREILICH-Recherchen: AfD fordert Konsequenzen bei linksextremer Verlagspreisjury

Der AfD-Abgeordnete Götz Frömming übte scharfe Kritik an der aktuellen Besetzung der Jury für den Deutschen Verlagspreis 2025.

© IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Berlin. – Die Beteiligung mutmaßlich linksextremer Personen an der Jury des Deutschen Verlagspreises 2025 sorgt für politische Turbulenzen. Der kulturpolitische Sprecher und parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Bundestagsfraktion, Götz Frömming, fordert deshalb Kulturstaatsminister Wolfram Weimer zum Handeln auf.

Weimer muss die Beteiligung Linksextremer an der Jury des Deutschen Verlagspreises sofort beenden“, betont Frömming in einer Presseaussendung. „Es ist völlig inakzeptabel, dass linksextreme Jurymitglieder linksextreme Verlage auszeichnen, bei denen sie selbst publizieren.“

AfD sieht Missbrauch von Förderungen

Der AfD-Politiker kritisierte zudem die staatliche Förderung solcher Strukturen: „Ebenso inakzeptabel ist es, wenn mit Steuergeldern Verlage prämiert werden, die in antidemokratischen Handreichungen zum Kampf gegen die AfD aufrufen und Gewalt gegen Rechts als Ausdruck ‚demokratischer Praxis‘ verklären.“

Trotz mehrfacher Interventionen und Änderungsanträge der AfD im Kulturausschuss habe die Bundesregierung nicht reagiert, betonte Frömming weiter. „Der Missbrauch des Deutschen Verlagspreises zur Förderung linksextremer Akteure muss sofort beendet werden“. Wer hier nicht eingreife und sich hinter der Presse- und Verlagsfreiheit verstecke, mache sich mitschuldig, wenn den Worten Taten folgen. „Es gibt kein Recht auf staatliche Förderung des Extremismus“, so der Abgeordnete.

Jury unter Verdacht

Hintergrund der politischen Forderungen sind jüngste FREILICH-Recherchen. Nach der Preisvergabe an linksradikale Verlage gerieten nämlich nun auch mehrere Jurymitglieder selbst in die Kritik. Besonders brisant ist ein Foto, das die Jurorin Katharina Holzmann vor einem „Deutschland muss sterben“-Graffiti zeigt. Sie hatte das Foto auf ihrem Instagram-Profil hochgeladen. Holzmann kommentierte das Foto mit den Worten: „Aus gegebenem Anlass / in diesem Sinne!“ Bis gestern, Mittwoch, war es immer noch in ihrem Profil zu sehen. Heute (16.10.2025) ist ihr Instagram-Profil nicht mehr abrufbar.

Dieses Bild war bis 15. Oktober 2025 noch auf dem Instagram-Profil von Holzmann zu sehen. Inzwischen ist ihr Profil nicht mehr abrufbar. Screenshot: FREILICH.
Dieses Bild war bis 15. Oktober 2025 noch auf dem Instagram-Profil von Holzmann zu sehen. Inzwischen ist ihr Profil nicht mehr abrufbar. Screenshot: FREILICH.

Aktivismus und politische Botschaften

Ein weiterer umstrittener Juror ist der Schriftsteller und Theaterregisseur Jörg Albrecht. Er war zuvor Mitglied des Autorenkollektivs „Nazis und Goldmund“, das sich laut Eigendarstellung zur Aufgabe gemacht hat, die europäische Rechte zu beobachten. Auf dem Instagram-Profil der Gruppe fanden sich mehrfach politische Botschaften wie der Schriftzug „No Merz, No AfD“ oder „No FPÖ“.

Darüber hinaus dokumentierten weitere Beiträge Albrechts Teilnahme am CSD in Münster, bei der er ein Schild mit der Aufschrift „Menschenrechte statt Rechte Menschen“ fotografierte. Bereits im Jahr 2021 hatte er einen Aufkleber gepostet, auf dem Anhänger der Identitären Bewegung als „Nazi-Hipster“ bezeichnet wurden und dazu aufgefordert wurde, diese zu „verjagen“.

Loyalitätskonflikt und offene Fragen

Zu den Jurymitgliedern gehört außerdem die Transperson Linus Giese. Giese veröffentlichte 2018 auf Instagram ein Bild, auf dem der AfD-Politiker Alexander Gauland mit Lippenstift, Regenbogenfliege und Joint im Mund dargestellt wird. Daneben zu lesen: „Mach dich mal locker, Gauli“. Giese hat zudem die Autobiographie „Ich bin Linus“ verfasst, die in Schulen inzwischen als Unterrichtsmaterial verwendet wird.

Zudem steht der Vorwurf eines möglichen Interessenkonflikts im Raum. Jurymitglied Isabel Fargo Cole hat mehrere Bücher im linken Nautilus-Verlag veröffentlicht – einem der Preisträger des diesjährigen Verlagspreises.

Ein Sprecher von Kulturstaatsminister Weimer teilte in der knappen Antwort auf eine FREILICH-Anfrage mit, man habe die Preisverleihung bewusst einer „unabhängigen“ Jury übertragen und vertraue auf die „fachliche Expertise ihrer Mitglieder“. Ob es Kontrollmechanismen zur Sicherung dieser Unabhängigkeit gibt, blieb offen. Auch die genaue Höhe der Kosten für Entschädigungen und Reisekosten der Verlagspreisjury wollte das Ministerium nicht nennen.

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