Freilich #35: Und tschüss!

Nach FPÖ: Nun startet auch die SPÖ einen eigenen Sender

Mit „SPÖ 1“ steigt die Sozialdemokratie in den parteieigenen TV-Markt ein und kopiert damit ein Konzept, das die FPÖ bereits erfolgreich etabliert hat.

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Nach FPÖ: Nun startet auch die SPÖ einen eigenen Sender

Mit dem neuen Sender möchte die SPÖ eine „zeitgemäße” Kommunikation verfolgen.

© IMAGO / Steinsiek.ch

Wien. – Bei ihrer Klubtagung rückten die Sozialdemokraten nicht nur die Teuerung, sondern auch die Medienstrategie in den Fokus. Parteichef Andreas Babler betonte dabei die Bedeutung neuer Kommunikationskanäle für eine „zeitgemäße Kommunikation der Leistungen der SPÖ“.

Neuer TV-Kanal „SPÖ 1“ ab Oktober

Ab Mitte Oktober soll deshalb der neue Sender „SPÖ 1” starten. Babler erklärte: „Wir brauchen eine Kommunikation, die zielgerichtet ist.“ Er sei wahnsinnig stolz, dass man „erstmals mit zeitgemäßen Fernseh-Formaten“ beginne. Die Inhalte sollen über alle digitalen Kanäle der SPÖ verbreitet werden, um neue Zielgruppen zu erreichen.

Kommunikationschefin Susanne Moser-Guntschnig, die erst seit wenigen Tagen im Amt ist, verantwortet das Projekt. Gegenüber oe24 erklärte sie: „Wir sind gerade in der Konzeptionsphase.“ Noch werde diskutiert, ob es ein durchgehendes Programm oder feste Sendeplätze geben solle.

„Sie können sich das wie Live-TV vorstellen“, so Moser-Guntschnig über das geplante Format. Mithilfe von kurzen Videos wolle man „näher an den Menschen sein“. Zugleich stellte sie klar, dass tägliche Auftritte des Parteivorsitzenden nicht vorgesehen sind.

Kleines Team, geheimes Budget

Laut Moser-Guntschnig steht hinter dem Projekt ein „kleines Team“ aus einer Redakteurin, einem Chef vom Dienst und einem Moderator der digitalen Kommunikationsabteilung der SPÖ. Über das Budget schweigt sie. Dieses halte sie bewusst unter Verschluss. Das Projekt wird maßgeblich vom Parlamentsklub der SPÖ getragen, der bereits die Plattform Kontrast.at betreibt.

FPÖ-TV auf YouTube

Mit „SPÖ 1“ ist die Sozialdemokratie nicht die erste Partei im Parlament, die eigene TV-Inhalte produziert. Die FPÖ beispielsweise sendet bereits seit Jahren über „FPÖ TV“ auf YouTube und verzeichnet dort rund 240.000 Abonnenten.

Der neue SPÖ-Sender soll jedenfalls die digitale Präsenz der Partei deutlich ausbauen. Ob das Format die gewünschte Nähe zu den Wählern bringt, bleibt allerdings abzuwarten. Klar ist nur, dass der Wettbewerb um Aufmerksamkeit in der digitalen Medienlandschaft immer härter wird.

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