Mehr Migrantengeschichte: Esken fordert Änderung deutscher Lehrpläne

Als Einwanderungsland brauche es eine Kultur nicht nur der Offenheit, sondern auch der aktiven Auseinandersetzung mit der Geschichte, der Kultur und der politisch-gesellschaftlichen Situation der Herkunftsländer, so die SPD-Vorsitzende Saskia Esken.

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Mehr Migrantengeschichte: Esken fordert Änderung deutscher Lehrpläne
© IMAGO / dts Nachrichtenagentur

Köln. – Zum Abschluss der Bildungsmesse Didacta in Köln hat die SPD-Vorsitzende Saskia Esken eine Änderung der deutschen Lehrpläne mit Blick auf Migranten gefordert, wie die Rheinische Post (RP) berichtet. Sie verwies dabei auf die Vielfalt, die durch Migration in Deutschland entstanden sei. „Lange Jahrzehnte hat Deutschland Migration als von ,Gastarbeitern’ und vorübergehend Schutzsuchenden geprägt verstanden“, sagte Esken gegeüber der RP. „Viele dieser Migrantinnen und Migranten haben unser Land mit aufgebaut und sind mit ihren Kindern und Enkeln fester Bestandteil unserer Gesellschaft geworden und sorgen jeden Tag mit dafür, dass der Laden läuft.“

Aktive Auseinandersetzung mit Kultur und Geschichte

Als Einwanderungsland, in dem Menschen unterschiedlicher Herkunft dauerhaft gut zusammenleben, brauche es eine Kultur nicht nur der Offenheit, sondern auch der aktiven Auseinandersetzung mit der Geschichte, der Kultur und der politisch-gesellschaftlichen Situation der Herkunftsländer, so Esken. „Schulen kommt dabei als Orten des Lernens, der Entwicklung von Persönlichkeiten und Wertegerüsten eine besondere Bedeutung zu. Die Bildungspläne eines Einwanderungslandes und einer erfolgreichen Integrationsgesellschaft müssen deshalb einer Auseinandersetzung mit der Vielfalt der Herkunftsgeschichten, Kulturen und politisch-gesellschaftlichen Debatten Raum geben“, so Esken.

In den Sozialen Netzwerken stieß die Forderung auf Kritik. „Deutsche Geschichte hat in deutschen Schulen natürlich keine Vorfahrt, wenn man das Land, über dessen Geschichte man nicht unterrichten soll, emotional, gedanklich und schlussendlich auch real auslöschen möchte“, schreibt ein Nutzer. „Aufklärung über den radikalen, politischen Islamismus mit seinem Judenhass, seiner Frauenfeindlichkeit und seiner menschenverachtenden Scharia sollte man durchaus in die Schulen tragen. Ich fürchte aber, dass Frau Esken etwas anderes im Sinn hat“, erklärt ein anderer Nutzer. Wieder ein anderer Nutzer sieht hinter den Äußerungen Eskens lediglich den Versuch, Wähler für ihre Partei zu gewinnen: „Was Esken damit eigentlich sagen will, zielt nicht auf Kinder, Bildung oder der Zukunft des Landes. Nein, es meint schlicht 'liebe migrantisch Gelesene, wählt SPD und wir bringen eure Leute im Bildungsbeamtentum unter'“.