Neujahrsempfang

Großer Andrang bei Höcke-Besuch in Münster

Der Neujahrsempfang der AfD Münster erregte aufgrund prominenter Gäste einiges an Aufsehen.

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Großer Andrang bei Höcke-Besuch in Münster
Björn Höcke (AfD)© Metropolico

Münster. - Tausende Menschen versammelten sich am Freitagabend auf dem Prinzipalmarkt in Münster für eine Demonstration. Der Anlass: Neujahrsempfang der AfD Münster mit prominentem Besuch. Der thüringische Fraktionschef Björn Höcke sorgt nicht nur bei den Demonstranten für Stimmung. Im Friedenssaal gibt man ihm Applaus, noch bevor er das erste Wort gesagt hat. Gemeinsam mit den anderen Rednern des Abends betritt er die Bühne. Trotz der geringen Wahlerfolge der AfD Münster hat sich diese alle Mühe gegeben, den mittlerweile zur Tradition gewordenen Neujahrsempfang mit hochkarätigen Gästen zu versehen. Unter ihnen sind auch Dr. Martin Vincentz, Landesvorsitzender der AfD Nordrhein-Westfalen, und die stellvertretende Bundessprecherin Mariana Harder-Kühnel.

Mit der Vergangenheit in die Zukunft

Begrüßt wurden die Gäste von AfD-Kreischef Helmut Birke. Dieser zeigte großes Interesse an den Erfolgen der mitteldeutschen Parteifreunde und äußerte nur eine Bitte: Die letzten prominenten Gäste beim AfD-Empfang in Münster waren Frauke Petry und Jörg Meuthen, beide hatten später mit viel Schaden die Partei verlassen. „Tun Sie es ihnen bitte nicht gleich“, wünschte sich Birke von Höcke. Als dieser nach großem Andrang für Fotos und Autogramme seine Rede mit einer halben Stunde Verspätung beginnt, ist es totenstill im Saal.

Die Rede des Thüringer AfD-Chefs war ein eigenwilliger und doch stimmiger Zirkelschluss der deutschen Geschichte, welcher bis zu den aktuellen Ereignissen in der Ukraine reicht. Ziel seiner Rede: Kriege werden nicht immer unter den Motiven ausgefochten, die ihnen zugerechnet werden. So sei es auch in der Ukraine: „Der 24. Februar 2022 war nicht der Tag, an dem Russland grundlos in ein friedliches Land einmarschiert ist“.

Klarer Kurs ohne Parteinahme

Höcke beklagte, dass es die Ukraine darauf anlege, Deutschland und andere Staaten zu Kriegsparteien zu machen und gegen Russland auszuspielen. „Das wollen wir als AfD nicht!“, betont der ehemalige Geschichtslehrer mit Blick auf die gemeinsame Vergangenheit Russlands und Deutschlands. Statt die Kriegstrommel zu rühren, schlägt der Familienvater sanfte Töne an. Die AfD stehe für einen friedlichen Weg, „von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen“, betonte er. Mit Ausblick in die Zukunft der Partei, wünscht er sich einen sozialen Weg, die AfD sei die Partei der Freiheit, der deutschen Identität und des Friedens. „Dann sind wir die Volkspartei der Zukunft“ schließt der Thüringer AfD-Politiker.

Von diesem Frieden wollen die Gegendemonstranten nur wenig hören. Über Stunden skandieren sie Parolen und betiteln die AfD und im besonderen Björn Höcke mit einer Vielzahl von Beleidigungen. Gegendemonstranten hatten das gesamte Rathaus umstellt, die Polizei musste sich mit massiven Ausschreitungen auseinandersetzen, Augenzeugen berichteten von einer gewaltbereiten Stimmung. Während die als Rechtsextremisten im Inneren Deeskalation fordern, setzt die „Zivilgesellschaft“ auf der anderen Seite auf das Gegenteil.