„Das Märchen von Potsdam“: Jetzt spricht einer der Initiatoren des Treffens

Anfang des Jahres hatte die Veröffentlichung von Recherchen des linken Recherchenetzwerks Correctiv über ein angebliches „Geheimtreffen“ rechter Akteure im November vergangenen Jahres in Potsdam hohe Wellen geschlagen. Nun berichten die Beteiligten auf der Internetseite potsdam-treffen.de, was bei dem Treffen tatsächlich geschah. Dort findet sich auch eine Stellungnahme einer der zentralen Figuren des Treffens, Gernot Mörig, die wir hier in voller Länge veröffentlichen.

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„Das Märchen von Potsdam“: Jetzt spricht einer der Initiatoren des Treffens
Vergangenes Jahr fand im Landhaus Adlon das sogenannte Geheimtreffen rechter Akteure statt.© IMAGO / Jürgen Ritter

Das parteiunabhängige Treffen in Potsdam war privater Natur. Ziel des Treffens waren Gedankenaustausch und Diskussion unter den Teilnehmern sowie die Förderung von alternativen Projekten. Remigration spielte nur eine untergeordnete Rolle. Es ging nie um die Deportation oder Vertreibung von deutschen Staatsangehörigen. Jede anderslautende Behauptung ist eine Lüge. Die unsäglichen Vergleiche unseres Treffens mit der historischen Wannseekonferenz sind eine Schande für die geschichtsvergessene „Journalisten“-Generation unserer Zeit und stellen eine unvorstellbare Verharmlosung der NS-Verbrechen dar.

Auch über meine Person kursieren ungezählte Unwahrheiten und Diffamierungen. Von 1976 bis 1979 stand ich der Jugendorganisation „Bund Heimattreuer Jugend“ vor. Seit 1985 – also seit fast 40 Jahren – bin ich kein Mitglied irgendeiner politischen Organisation und habe öffentlich auch keine politischen Statements abgegeben. Die von „Correctiv“ konstruierte Erbschuld aufgrund der Jugend meines Vaters ist ein Skandal für sich.

Seit der Veröffentlichung des Textes über ein vermeintliches „Geheimtreffen“ in Potsdam durch das staatlich finanzierte Medienprojekt „Correctiv“ sind meine Person, meine Familie, Freunde und Bekannte Zielscheibe einer beispiellosen politischen Kampagne regierungsnaher Journalisten, sog. „Nichtregierungsorganisationen“ und linksextremer Aktivisten geworden. Im Zuge dieser Kampagne wurden bewusst die Grenzen der journalistischen Sorgfalt missachtet, Begriffe und Inhalte durcheinandergeworfen bzw. in der offensichtlichen Absicht, größtmöglichen Schaden anzurichten, völlig willkürlich „interpretiert“. Ein primäres Ziel dieser Kampagne scheint es zu sein, weitere Wahlerfolge der AfD zu verhindern. Doch was durch den maßgeblich beteiligten AntifaAktivsten „Jean Mathias Francois Peters“ und seine als „Journalisten“ agierende Mitstreiter als ultimativer Schlag „gegen rechts“ geplant war, hat längst das Potenzial, sich zu einem der größten Medienskandale der Bundesrepublik auszuwachsen.

Dank des unermüdlichen Einsatzes von Dr. Ulrich Vosgerau, Gerrit Huy, Silke Schröder, Wilhelm Wilderink, Ulrich Siegmund und einiger mehr, sowie der Vielzahl an kritischen alternativen Medien bricht sich langsam die Wahrheit Bahn. Nun will auch ich mit dieser ausführlichen Stellungnahme zum „Potsdamer Treffen“ meinen Teil zur wahrheitsgemäßen Berichterstattung beitragen.

Auch wenn mich das Ausmaß der Niedertracht, des Hasses und der Gewissenlosigkeit, der an dieser Kampagne Beteiligten persönlich erschüttert, bleibe ich zuversichtlich, dass dies letztendlich auf die Verleumder selbst zurückfallen wird. 

Komplex 1: Düsseldorfer Runde und Treffen in Potsdamer

Allgemein

Der faire und wertschätzende Umgang mit Menschen ist seit jeher ein wichtiger Teil meines Lebens. Und so kann ich mich glücklich schätzen, einer Vielzahl beeindruckender Menschen begegnet zu sein – sowohl privat als auch beruflich.

Über die Jahre entwickelte sich aus diesem privaten Austausch heraus ein Kreis von Freunden, die sich in unregelmäßigen Abständen trafen, um zu diskutieren, zu genießen und zu feiern. In dem Maße, in dem sich dieser Kreis stetig erweiterte, entstand der Gedanke, unabhängig von Parteien, Vereinen, Stiftungen etc. jene Persönlichkeiten zu vernetzen, die den Fehlentwicklungen in unserem Land, von denen die Masseneinwanderung nur eine ist, konstruktiv entgegenwirken wollen. Dazu gehörte auch, Initiativen und Projekte zu unterstützen, die aus unserer Sicht dazu beitragen konnten, positive Akzente für unser Land zu setzen. Während linksextreme und antideutsche Organisationen in die Milliarden gehende staatliche Förderungen erhalten, werden patriotisch-alternative Initiativen mit allen verfügbaren Mitteln bekämpft. Dieses Ungleichgewicht halte ich für undemokratisch und dem wollte ich bzw. wollten wir – wenn auch nur im kleinen Maße – konstruktiv begegnen.

Um dem partei- und vereinsunabhängigen Charakter dieser Treffen zu genügen und dem Kind einen Namen zu geben, entstand der Begriff „Düsseldorfer Runde“. An den rein privaten Veranstaltungen nahmen durchschnittlich 15 bis maximal 30 Teilnehmer teil. Um dem Diskussionsinteresse zu entsprechen, wurden immer mal wieder fachlich kompetente externe Referenten eingeladen, um sich mit ihnen in einem privaten Rahmen austauschen zu können.

Die „Düsseldorfer Runde“ war immer eine private Veranstaltung, auf die weder Parteien noch andere politische Organisationen einwirken konnten. Es ging gerade nicht darum, in irgendeiner Weise auf eine Partei Einfluss zu nehmen (dafür wäre der Kreis auch zu klein bzw. unbedeutend gewesen), sondern darum, Brücken zu bauen und einen Rahmen für den hierzulande so dringend benötigten Gedanken- und Meinungsaustausch zu schaffen. Es versteht sich daher von selbst, dass wir uns nicht vorschreiben lassen wollen, mit wem man sprechen darf und mit wem nicht. Es ist meine Grundüberzeugung, dass man sich einem fairen Diskurs stets stellen sollte, weshalb ich in meinem Leben auch bewußt und gerne das Gespräch mit Persönlichkeiten gesucht habe, die sich selbst politisch ganz anders einordnen als ich selbst. Aber selbst diese tolerante Einstellung wurde in der Sendung von Markus Lanz skandalisiert.

Treffen in Potsdam

Dies führt uns nun zu den Ereignissen in Potsdam. Hierzu wurde erstmals Ende Oktober 2023 schriftlich eingeladen. Insofern ist bemerkenswert, dass sich der „Correctiv“-Spitzel unter falschem Namen bereits Mitte Oktober über die Buchungsplattform booking.com einmietete. Heute wissen wir, dass das Landhaus Adlon bereits seit Sommer 2023 observiert wurde. Die erste Einladung, die die Mehrheit der späteren Teilnehmer bekamen, enthielt keine Angaben zum Programm und zu den Referenten. Da „Correctiv“ dieses und ein weiteres Schreiben vorliegen, war diese Tatsache denen auch bekannt und gegenteilige Behauptungen sind schlicht weg falsch.

Da die Rückmeldungen der Eingeladenen hinter meinen Erwartungen zurückblieben, habe ich dann eine zweite Einladung verschickt. Lediglich ein Viertel der späteren Teilnehmer hat dieses zweite Schreiben erhalten. Auf der zweiten Einladung wurden erstmalig Referentennamen erwähnt. Außerdem wurden einzelne Teilnehmer durch persönliche Ansprache, aber ohne Angabe von Programm und Referenten, auf unser Treffen hingewiesen. Wenn „Correctiv“ unterstellt, dass alle Teilnehmer zuvor über das Programm und die Referenten Bescheid gewusst hätten, ist das daher schlichtweg falsch.

Anstoß nahm die von „Correctiv“ inszenierte Kampagne am Auftritt des identitären Aktivisten Martin Sellner. Dieser wird von den sog. Leitmedien, basierend auf den Verfassungsschutz, als „Rechtsextremist“ bezeichnet. Doch in einer Zeit, in der sich bald jeder dem „Rechtsextremismus“-Vorwurf ausgesetzt sieht, der beispielsweise Kritik an linken Thesen wie etwa der unkontrollierten Masseneinwanderung oder dem Gender-Gaga übt und für den Deutschland eine Herzensangelegenheit ist (jüngst traf es angeblich den früheren Verfassungsschutz-Chef Maaßen höchstpersönlich), verweigere ich mich jedem Denk- und Diskursverbot. Ich habe Martin Sellner als einen ausgesprochen höflichen und intelligenten Mann mit Botschaften kennengelernt, die es absolut wert sind, diskutiert zu werden. In meiner Interpretation lautet eine davon: Wer sich und das Eigene unverkrampft wertschätzen kann und mit seiner Identität im Reinen ist, kann das Fundament einer sicheren, stabilen und friedlichen Zukunft Europas schaffen. Um mit dem Schweizer Gottfried Keller zu sprechen: „Achte jedes Mannes Vaterland, aber das deinige liebe!“

In seinem Vortrag stellte Martin Sellner sein Buch „Regime Change von rechts“ vor, welches im vergangenen Jahr erschien und mittlerweile in 5. Auflage zum Bestseller avanciert ist. Darin nimmt der Themenbereich Remigration einen überschaubaren Teil ein. Wie nun von sämtlichen Teilnehmern unabhängig voneinander bestätigt wurde, ging es in Sellners Referat nie um die „Deportation“ oder „Vertreibung“ von deutschen Staatsangehörigen. Aktuell liegen dazu im Rahmen einer Klage von RA Dr. Ulrich Vosgerau diverse eidesstattliche Erklärungen von honorigen Teilnehmern des Treffens vor. Auch wenn die stellvertretende Chefredakteurin von „Correctiv“, Anette Dowideit, inzwischen öffentlich zurückgerudert ist und eingestanden hat, dass der Begriff Deportation gar nicht gefallen sei, so sind gerade dies die schlimmen Begriffe, die die Überschriften der sog. Leitmedien dominieren und die verständliche Empörung in der Öffentlichkeit ausgelöst haben. Der Vortrag ist mittlerweile von Herrn Sellner veröffentlicht worden. 

Dass sämtliche Teilnehmer die Wahrheit sagen, lässt sich bereits an dem Umstand erkennen, dass „Correctiv“ lediglich völlig aus dem Zusammenhang gerissene angebliche Zitat-Ausschnitte wiedergibt, die dann mit eigenen böswilligen Interpretationen, für die es keinen einzigen

Anhaltspunkt gibt, vermengt hat. Dass gerade die öffentlich-rechtlichen Medien, diese schlimmen Unterstellungen oft ungeprüft übernommen haben und dabei nicht stehenblieben, sondern sich in ihren völlig abwegigen historischen Vergleichen noch gegenseitig übertrumpften, ist eine weitere, zutiefst bedauernswerte Fehlentwicklung.

Dass Herr Sellner eben genau keinen Masterplan zum Thema Remigration vorgestellt hat, ergibt sich auch zwingend aus der Tatsache – die selbst von „Correctiv“ wiedergegeben wurde –, dass ich spontan vor Ort vorschlug, eine Expertengruppe zusammenzustellen, die nach ethischen, rechtlichen und logistischen Gesichtspunkten überhaupt erst klären sollte, wie zukünftig eine Rückführung von illegal sich hier aufhaltenden Ausländern umgesetzt werden könnte.

Und dass ich in meiner Einleitung Remigration nach ethischen und rechtlichen Gesichtspunkten als eine der wichtigsten Themen unserer Gesellschaft benannte, dürfte wohl jedem einleuchten, der den zunehmenden Verlust des öffentlichen Raumes in all seiner Bitterkeit erfährt. Die unzähligen „Einzelfälle“ sprechen eine allzu deutliche Sprache. Für das „woke“ Establishment mag die Kritik an diesen Zuständen „rechtsextrem“ sein, ich halte es jedoch für eine Notwendigkeit, diese Themen zu diskutieren.

Dabei darf nicht vergessen werden, dass Remigration im Rahmen von Martin Sellners Vortrag nur ein Thema gewesen ist. Und Herrn Sellners Vortrag war wiederum nur einer von fünf anderen Vorträgen, die sich mit anderen Inhalten beschäftigten. Dazu zählten u.a. die verfassungsrechtlichen Bedenken hinsichtlich der zur Regel gewordenen Ausnahme der Briefwahl, linksextreme Gewalt und die Förderung alternativer Influencer.

Abschließend möchte ich noch eines festhalten: Es ist eine unverzeihliche Entgleisung, dieses private Treffen mit der historischen Wannseekonferenz in Verbindung zu bringen. Dieses schamlose Verhalten unterstreicht die Geschichtsvergessenheit einiger heutiger „Journalisten“ und ist – gestatten Sie mir diesen Ausdruck – eine Schande. 

Komplex 2: Meine Person

Binnen kürzester Zeit wurde ich wider Willen von einem pensionierten Zahnarzt zum „gefährlichen Rechtsextremen“, „Neonazi“ und weiß der Teufel was aufgebaut. Mein Foto wabert durchs Internet, Theatervorführungen, Medienberichte und Talk-Runden. Ein paar frühere Patienten und ehemalige Bekannte sehen sich genötigt, sich von mir zu distanzieren und zu behaupten, ich hätte sie jahrzehntelang „getäuscht“. Selbst einen Wikipedia-Eintrag gibt es nun über mich. Dazu wird die – für die 30er- und 40er-Jahre keineswegs untypische – Jugend meines verstorbenen Vaters sogar medial ausgewälzt, wohl als Rechtfertigung für die „Erbschuld“, für die meine Familie und ich nun nach Vorstellung des medialen Mainstreams Buße tun müssten?

Mir persönlich wird zur Last gelegt, dass ich mich bereits als Schüler dem „Bund Heimattreuer Jugend“ anschloss. Meine Heimatliebe und die Freude an Fahrten, Wanderungen und Lagerfeuerromantik, aber auch persönliche Bekanntschaften führten mich zu diesem Jugendbund. Um den dort damals teils extremen Kräften aktiv entgegenzuwirken, beschlossen einige Mitstreiter und ich – damals war ich ca. 19 Jahre alt –, unser Engagement hin zu einer aus unserer Sicht vernünftigen und eben nicht extremen Jugendarbeit zu intensivieren. Von 1976 bis 1979 stand ich dann dem „Bund Heimattreuer Jugend“ vor. Dabei legte ich von Beginn meiner Tätigkeit an – gegen den Widerstand einiger Ewiggestriger – darauf wert, extremistische Fehlentwicklungen zu unterbinden und die dafür Verantwortlichen auch auszuschließen – mit Erfolg. Mein Ziel war es, den Blick nach vorne zu richten und nicht in die Vergangenheit. Im Oktober 1979 habe ich mich schließlich aus der Jugendarbeit zurückgezogen, um mich konsequent auf mein Studium zu konzentrieren.

Unsere Nachfolger haben in Konsequenz des von uns eingeschlagenen Weges später eine Namensänderung in „Der Freibund“ vollzogen. Erst viele Jahre später wurde unabhängig von „Freibund“ die „Heimattreue Deutsche Jugend“ gegründet. An Treffen der „Heimattreuen Deutschen Jugend“ habe ich nie teilgenommen, was dazu führte, dass die Aktivistin Andrea Röpke entsprechende Falschaussagen in ihrem Buch schwärzen musste.

Nach meiner Tätigkeit in der Jugendarbeit war ich noch kurzzeitig Mitglied einiger rechter Kleinstorganisationen. Seit dem Jahr 1985 – also vor fast 40 Jahren – bin ich allerdings in keiner politischen Organisation mehr Mitglied gewesen. Fortan galt mein Engagement meiner Familie und dem Aufbau meiner Praxis. Mein berufliches Engagement, auch im Bereich wissenschaftlicher Fortbildung, ließ im Übrigen auch gar keinen Platz mehr für weitere politische Aktivitäten.

Selbst wenn man mein Engagement für den „Bund Heimattreuer Jugend“ und zu der damaligen Zeit angeblich getätigte Äußerungen als „rechtsextrem“ bezeichnen will (was ich für falsch halte), so kann dies doch nicht nach 40 (!!!) Jahren als Nachweis dafür herhalten, mich heute als „Rechtsextremist" oder – noch schlimmer – gar „Neonazi“ zu diffamieren. Ich weise diese Vorwürfe daher entschieden zurück, denn ich lehne jegliche Art von Extremismus ausdrücklich ab.

Ich bleibe zuversichtlich, dass sich die Wahrheit über unser privates Treffen letztendlich durchsetzen wird und dass das Lügengebäude, das „Correctiv“ und Co. errichtet haben, einstürzen wird. Inwieweit die daraus resultierenden (zwischen-)menschlichen und wirtschaftlichen Schäden jemals wieder repariert werden können, steht allerdings in den Sternen.

Die Stellungnahme wurde ursprünglich auf der Seite https://potsdam-treffen.de/ veröffentlicht.