Dominik Kaufner (AfD)

„Das größte Problem ist der Bevölkerungsaustausch“

Im Interview mit FREILICH spricht Dr. Dominik Kaufner (AfD) über die Ideologisierung des Bildungsbetriebes, seine Beweggründe, in die AfD einzutreten und die dramatisch hohen Migrationszahlen.

Interview von
11.2.2023
/
6 Minuten Lesezeit
„Das größte Problem ist der Bevölkerungsaustausch“
Dr. Dominik Kaufner

FREILICH: Herr Kaufner, Sie sind Lehrer, Historiker und Kreisvorsitzender der AfD Havelland. Und Sie möchten für die AfD in den Landtag in Potsdam einziehen. Was qualifiziert Sie für ein Mandat?

Dominik Kaufner: Ich denke, das ist in erster Linie meine berufliche Erfahrung und Ausbildung. Ich habe mehrere Jahre im Bereich Bildung und Wissenschaft gearbeitet, zunächst an der Universität, danach und bis heute an einem Berliner Gymnasium. Da liegt einiges im Argen, insbesondere wenn ich an die Ideologisierung des gesamten Bildungsbetriebes denke. Was nicht in die woke Agenda passt, wird heute aussortiert. Wenn ich höre, „die Wissenschaft“ sei sich in dieser oder jener Frage einig, dann muss ich immer lachen.

Weshalb?

Weil die Wissenschaft vom offenen Austausch, von Meinungsverschiedenheiten und ja, auch vom Streit lebt. Und wenn die Politik nur noch die von ihr gewünschten Ergebnisse mit staatlichen Drittmitteln fördert, nur noch angepasste Nachwuchsforscher über die Stipendiatenförderung der Parteienstiftungen unterstützt und Lehrstühle in erster Linie nach Quote und politischer Eignung besetzt werden, dann ist es nicht verwunderlich, dass sich alle im Großen und Ganzen einig sind. Die Freiheit der Wissenschaft gerät dabei unter die Räder, vom Niveau der Forschung ganz zu schweigen. Wohin solcherart Wissenschaft uns geführt hat, konnte man ja an der fatalen Corona-Politik der Bundesregierung erkennen.

Sie sind der AfD bereits 2013 beigetreten. Was hat Sie dazu bewegt, einen neuen Weg einzuschlagen und sich in der Politik zu engagieren?

Auf eine Parteineugründung im rechten Spektrum hatte ich schon lange gehofft und deswegen war es für mich von Anfang an klar, diese neue Partei zu unterstützen. Für den Schritt, in die Öffentlichkeit zu gehen und nicht nur im Stillen zu unterstützen, habe ich dann aber noch ein paar Jahre gebraucht. Ich habe zuerst eine Familie gegründet, meine Ausbildung und meine Doktorarbeit abgeschlossen. Aber einfach tatenlos zuzusehen, wie unser Land auf den Abgrund zusteuert, das konnte ich nicht und werde ich auch nie können. Widerstand gegen diesen Wahnsinn zu leisten ist Pflicht und, bevor es mir jetzt bewusst falsch ausgelegt wird: Ich meine damit natürlich den friedlichen und demokratischen Widerstand – in den Parlamenten, auf der Straße und, nicht zu vergessen, im Bereich der politischen Theorie.

Wie kam diese Entscheidung bei Ihrer Familie an? Machen Sie sich Gedanken darüber, wie Sie ein Leben als möglicher Mandatsträger und Familienvater vereinen können?

Ich habe den Vorteil, seit ein paar Jahren alleinerziehend zu sein, das erspart mir mögliche Diskussionen. Meine Eltern allerdings machen sich manchmal schon Sorgen, vor allem wegen der Repressionen, denen man sich als politisch aktiver Patriot heute aussetzt, aber auch wegen der Arbeitsbelastung, die für mich als Vater von drei Söhnen natürlich enorm ist. Um damit auf den zweiten Teil Ihrer Frage zurück zu kommen: Mein Alltag ist schon jetzt mindestens genauso fordernd wie er für mich als Mandatsträger wäre. Kinder, Partei-Ehrenamt als Kreisvorsitzender und daneben noch der Brotberuf, da ist sehr viel Organisation und Disziplin gefragt. Ich würde mich von daher freuen, wenn ich bald meine ganze Schaffenskraft der Partei widmen könnte – die Zeit für die Kinder darf darunter natürlich nicht leiden. Das ist manchmal ein schwieriger Spagat, aber es geht nun einmal nicht anders. Wann hat man schon wirklich Zeit für politisches Engagement? Man sollte damit nicht bis zur Rente warten.

Welche Impulse möchten Sie als möglicher Landtagsabgeordneter im Parlament setzen?

Das größte Problem, vor dem wir heute in Deutschland stehen, ist der Bevölkerungsaustausch, der von allen etablierten Parteien in immer schnellerem Tempo betrieben wird. Diese Ersetzungsmigration muss von der AfD klar als solche benannt und auf allen Ebenen politisch bekämpft werden. Die FPÖ macht an dieser Stelle derzeit übrigens gute Arbeit – mal abgesehen von einzelnen Wackelkandidaten in der Causa Waldhäusl. Kickls Kurs jedenfalls wird vom Wähler eindeutig belohnt. Es muss allen bewusst werden: Wir verlieren gerade schrittweise unsere Heimat, in manchen Stadtvierteln ist dieser Prozess schon abgeschlossen, in anderen nicht mehr zu verhindern. Wir ruinieren unseren Sozialstaat und unser Bildungssystem und können unsere Frauen kaum noch vor Übergriffen von Männern schützen, die nicht nur illegal, sondern auch noch mit dem Habitus von Eroberern in unser Land kommen.

Auch in Brandenburg kann die öffentliche Sicherheit vielerorts nicht mehr gewährleistet werden. Da helfen nur Abschiebungen im großen Stil. Und die Zeit drängt: Wir sehen bereits wie versucht wird, gegen den eigentlichen Souverän, das deutsche Volk, zu putschen und die ethnische Wahl als entscheidenden Machtfaktor ins Spiel zu bringen, indem man jedem Illegalen die Staatsbürgerschaft hinterherwirft, um die eigene Wählerbasis zu erweitern und diesen Kurs unumkehrbar zu machen. Das betrifft dann im Grunde auch alle seit 2015 illegal Eingereisten. Dabei liegen die aktuellen Zuwanderungszahlen schon längst über dem Niveau der großen Migrationskrise, nur gelangt das kaum ins Bewusstsein der Öffentlichkeit.

Woran liegt das Ihrer Meinung nach?

Ich denke, dass etablierte Politiker und Medienmacher dazugelernt und noch stärkere Denk- und Sprechverbote aufgebaut haben. Die zaghaften Versuche etwa, die ethnische Dimension des Silvester-Terrors gegen unsere Einsatzkräfte zu thematisieren, wurden sofort mit Tabus belegt und die peinliche Distanzierung der Berliner CDU von sich selbst oder der ganze Popanz um die Maaßen-Äußerungen haben gezeigt, dass nur die AfD dieses Diskursfeld noch offenhalten kann. Die sogenannten Verwerfungen und „Einzelfälle“ werden nach Möglichkeit beschwiegen und stattdessen der angebliche Gewinn der Zuwanderung beschworen. Es sind so bekannte Narrative wie „die Türken haben Deutschland nach dem Krieg wieder aufgebaut“ (Claudia Roth), die, so absurd sie auch sind, den Eindruck erwecken sollen, als hätten wir einen Nutzen und Vorteil von dieser Zuwanderung, Migration habe es schließlich schon immer gegeben und sie sei immer von Vorteil für uns gewesen.

Diese Art von „Geschichtsmanagement“, wie das Manfred Kleine-Hartlage einmal genannt hat, also die teils gegen die eindeutige Faktenlage durch den Staat verordneten Geschichtsbilder, aufzudecken und zu entlarven, darin sehe ich gerade als Historiker meine Aufgabe. Denn dass wir von der Migration aus den MENAPT-Staaten, also aus dem Mittleren Osten, Nordafrika, Pakistan und der Türkei nicht profitieren, sondern dass sie uns unter dem Strich viel Geld kostet, das hat erst kürzlich etwa der Jahresbericht des dänischen Finanzministeriums gezeigt. Ich will aber auch ganz ehrlich sein: Selbst wenn es anders wäre, wäre der Bevölkerungsaustausch falsch. Das müssen wir den Leuten klar machen.

Wenn wir unsere Identität bewahren wollen, wenn wir nicht zur Minderheit im eigenen Land werden wollen, dann gibt es nur eine Möglichkeit: Konsequente Remigration. Das ist im Rahmen unseres Rechtsstaates auch möglich, ja sogar geboten, denn nicht einmal ein Prozent der euphemistisch als „Schutzsuchende“ Bezeichneten ist überhaupt asylberechtigt. Es muss dafür nur der politische Wille vorhanden sein.

Wenn Sie speziell an Brandenburg denken – wo liegen aktuell Ihrer Meinung nach die drei größten Probleme?

Speziell in Brandenburg wäre das in erster Linie das marode Bildungssystem. Eine fehlgesteuerte und ideologiegetriebene Bildungspolitik hat Brandenburg fast zum bundesdeutschen Schlusslicht gemacht. Wir müssen diese Fehlsteuerungen beheben, dann brauchen wir auch keine sogenannten Fachkräfte zu importieren. Zweitens ist die Vernachlässigung des ländlichen Raumes eines derjenigen Themen, die mir besonders am Herzen liegen. Wenn ich jenseits des Berliner Speckgürtels mit den Leuten rede, am Infostand, über den Gartenzaun hinweg oder auch über soziale Medien, ist der Tenor meist der gleiche: Die Leute fühlen sich von der Politik vergessen.

Man redet im Wahlkampf immer vom ländlichen Raum, aber wirklich ändern kann oder will niemand die schlechte Lage: Die medizinische Versorgung lässt zunehmend zu wünschen übrig, Einkaufen kann man vor Ort oft auch nicht mehr und die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel ist mangelhaft bis nicht vorhanden. Dass die Altparteien, getrieben von den Grünen, nun auch noch den Individualverkehr ausbremsen beziehungsweise auf E-Autos setzen, zeigt: Hier hat sich die Politik von der Lebenswirklichkeit der Menschen abgekoppelt. Sie machen Politik für die Ballungszentren und setzen den Leuten ihre Windräder vor die Haustür.

Den Landwirten machen sie mit immer neuen Verordnungen – die natürlich für importierte Lebensmittel nicht gelten – das Leben schwer statt sie bei der regionalen Vermarktung ihrer Produkte zu unterstützen. Hier sehe ich einen dritten Schwerpunkt: Wir müssen die Natur vor den Grünen schützen und unsere Landwirte als Partner einer nachhaltigen und am Tierwohl orientierten Landwirtschaft gewinnen, die die Versorgung mit Lebensmitteln aus eigener Produktion sicherstellt.

Herr Dr. Kaufner, vielen Dank für das Gespräch!


Zur Person:

Dr. Dominik Kaufner ist promovierter Historiker sowie Lehrer und wird sich um eine Kandidatur für die AfD zur Landtagswahl in Brandenburg 2024 bewerben. Der Familienvater ist zudem Kreisvorsitzender der AfD Havelland.

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