YouTuber besucht Wien – und wird von Migranten bedroht, weil er filmt
Ein bekannter YouTuber fühlt sich bei einem Spaziergang durch Wien teilweise sehr unwohl, denn von der einstigen Stimmung sei kaum noch etwas zu spüren. Die dabei entstandenen Aufnahmen werfen ein grelles Licht auf die Realität in Teilen der Hauptstadt.
Der YouTuber „Freiformation“ wurde bei seinem Besuch in Wien nicht von allen freundlich empfangen.
© Screenshot YouTubeWien. – In den vergangenen Jahren war Wien wiederholt die lebenswerteste Stadt der Welt. In diesem Jahr rutschte die Stadt im Ranking jedoch ab. Laut Economist war vor allem ein Rückgang im Sicherheitsbereich dafür verantwortlich. Dass die österreichische Bundeshauptstadt ein Problem mit Sicherheit und Kriminalität hat, haben auch regelmäßige Medienberichte in den vergangenen Monaten gezeigt. Und dass sich Wien verändert, sehen auch Besucher der Stadt zunehmend, darunter der YouTuber freiformation, dem auf der Videoplattform mehr als 200.000 Menschen folgen.
Von Migrant attackiert
In einem Video mit dem Titel „Ich laufe durch Wien und werde von Migranten bedroht“ schildert er seine Eindrücke vom Besuch in der Stadt. Schon in der Videobeschreibung wird er dabei sehr deutlich: „Ich laufe durch die Straßen, halte meine Kamera drauf und spüre sofort: Hier ist nichts mehr wie früher. Die Gesichter haben sich verändert. Die Sprache. Die Stimmung.“
Nach Gesprächen mit einigen Migranten ist in dem Video auch eine Szene zu sehen, in der Polizeibeamte im Einsatz sind. Diese Szene filmte der YouTuber. Einem Migranten, der sich in diesem Bereich aufhielt und deshalb im Bild war, gefiel das allerdings gar nicht. Er attackierte den YouTuber verbal und wollte von ihm wissen, warum er hier Aufnahmen mache. Während sich der YouTuber verteidigte und erklärte, er befinde sich im öffentlichen Raum und dürfe deshalb filmen, forderte der Migrant ihn auf, das Filmen zu unterlassen.
Entwicklungen in der Gesellschaft
Anfang 2024 hatten 35,4 Prozent der Wiener Bevölkerung eine ausländische Staatsangehörigkeit, 40,2 Prozent waren im Ausland geboren und 45,4 Prozent waren ausländischer Herkunft, das heißt, sie besaßen entweder eine ausländische Staatsbürgerschaft oder waren im Ausland geborene österreichische Staatsbürger. Diese Entwicklung spiegelt sich inzwischen in vielen gesellschaftlichen Bereichen wider.
So zeigten etwa erst unlängst offizielle Zahlen, dass unter den Arbeitslosen in Wien mehr als jeder Zweite Ausländer ist. Konkret waren im Juni in der Bundeshauptstadt fast 88.200 der insgesamt 156.026 Beschäftigungslosen keine österreichischen Staatsbürger, was einem Anteil von 56,5 Prozent entspricht. Der hohe Anteil ausländischer Arbeitsloser fällt in eine Phase steigender Gesamtarbeitslosigkeit. Laut AMS ist die Zahl der Jobsuchenden gegenüber dem Vorjahr um 7,8 Prozent gestiegen.