Freilich #34: Am Weg zur Volkspartei?

Sprache, Frauenbild, Islam: Das stört die Österreicher im Bereich der Migration

Eine deutliche Mehrheit der Österreicher befürwortet den Stopp des Familiennachzugs und spricht sich für schärfere Integrationsmaßnahmen aus. Die Stimmung gegenüber Zuwanderung ist skeptisch geprägt.

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Wien. – Eine aktuelle Umfrage des Instituts Peter Hajek im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) zeigt deutlich, dass die Stimmung in der Bevölkerung gegenüber Zuwanderung angespannt ist. Insbesondere mangelnde Sprachkenntnisse, ein rückständiges Frauenbild und der politische Islam werden von einer überwältigenden Mehrheit als zentrale Hürden wahrgenommen.

Migration bleibt Sorgenfaktor

Laut dem Integrationsbarometer vom Mai 2025, das auf der Befragung von 1.000 österreichischen Staatsbürgern ab 16 Jahren basiert, zählen Inflation (71 Prozent), Probleme im Gesundheitswesen (69 Prozent) sowie Migration und Integration (64 Prozent) zu den größten Sorgen der Österreicher. Auch der politische Islam (62 Prozent), Konflikte zwischen Herkunftsgruppen (56 Prozent) und die Angst vor einer neuen Migrationswelle wie 2015 (49 Prozent) beschäftigen viele.

Die Umfrage zeigt, dass das Zusammenleben mit verschiedenen Zuwanderungsgruppen unterschiedlich bewertet wird: So beurteilen 54 Prozent das Zusammenleben mit ukrainischen Vertriebenen als (sehr) gut, während 65 Prozent jenes mit anderen Migranten kritisch sehen. Besonders deutlich wird das Misstrauen gegenüber einer bestimmten Gruppe – nämlich Muslimen. Hier geben 68 Prozent der Befragten eine negative Bewertung ab.

Deutschkenntnisse, Frauenbild und Islam

Als zentrale Herausforderungen im Umgang mit Zugewanderten nannten die Befragten „mangelnde Deutschkenntnisse“ (59 Prozent), „die Einstellung gegenüber Frauen“ (56 Prozent), „den politischen Islam“ (56 Prozent) sowie eine „erlebte Ausnützung des Sozialsystems“ (56 Prozent). Im Vergleich zur letzten Umfrage im November 2024 hat sich die Problemwahrnehmung in vielen Bereichen verschärft. Besonders stark gestiegen ist laut ÖIF der Anteil derer, die mangelnde Sprachkenntnisse als großes Problem sehen (+ elf Prozent). Auch die Wahrnehmung von Integrationsschwierigkeiten in Schulen sowie von Zuwanderungsballungen in bestimmten Stadtvierteln hat zugenommen.

Große Mehrheit will verpflichtende Maßnahmen

Laut breiter Mehrheit soll Integration nicht dem Zufall überlassen bleiben. 88 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, dass Asylbewerber innerhalb bestimmter Fristen Grundkenntnisse in Deutsch erwerben sollen. Auch die Unterstützung für Maßnahmen gegen Kinderehen, religiösen Extremismus und Sozialleistungsmissbrauch ist hoch: 85 Prozent befürworten eine Altersgrenze für Eheschließungen von 18 Jahren und 74 Prozent ein Kopftuchverbot für Mädchen unter 14 Jahren in der Schule. Auch der derzeit ausgesetzte Familiennachzug wird von der Mehrheit unterstützt: 56 Prozent sprechen sich dafür aus, diesen möglichst lange auszusetzen.

Eine klare Mehrheit von 70 Prozent ist der Meinung, dass ausreichend Integrationsangebote zur Verfügung stehen. Das ist ein Plus von neun Prozentpunkten gegenüber November 2024. Allerdings sehen viele, nämlich 61 Prozent, die Integrationspflicht vor allem bei den Zugewanderten selbst, 88 Prozent der Befragten befürworten zudem, dass sich Zuwanderer an die österreichische Kultur anpassen sollen.

ÖIF bietet so viele Deutschkurse wie nie zuvor

Der Österreichische Integrationsfonds stellt seit Jahren ein breites Angebot zur Verfügung. Im Jahr 2024 wurden laut ÖIF insgesamt 67.500 Plätze in Deutschkursen in Österreich und über 150.000 Teilnahmen an Online-Deutschlernangeboten registriert. Darüber hinaus fanden rund 230.000 Beratungen in Integrationszentren statt, der Großteil davon in Wien. Das Angebot wird durch verpflichtende Werte- und Orientierungskurse ergänzt, an denen rund 12.000 Personen teilnahmen.

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