Sachsen: Note Sechs für das Singen der Nationalhymne

Die AfD-Stadträtin Ute Heine wollte von der Stadtverwaltung Riesa wissen, ob das Singen der Nationalhymne verboten sei. Vorausgegangen waren Beschwerden von Eltern, dass ein Lehrer Schüler beleidigt habe, weil sie die Nationalhymne singen wollten.

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Sachsen: Note Sechs für das Singen der Nationalhymne
© IMAGO / Frank Sorge

Riesa. – In Riesa sorgt eine Diskussion über den Umgang mit der Nationalhymne im Unterricht für Aufsehen. Auslöser war eine Anfrage von Ute Heine (AfD) im Stadtrat. Heine wollte von der Stadtverwaltung wissen, ob das Singen der Nationalhymne an der Riesaer Oberschule Am Sportzentrum verboten sei. Zuerst hatte die Sächsische Zeitung darüber berichtet. Schüler, die die Nationalhymne singen wollten, seien von einem Lehrer beleidigt worden. Diese Vorwürfe wurden von Eltern an die Stadträtin herangetragen, die sich daraufhin mit dem Vorfall befasste.

Sechs für die Deutsche Hymne?

Die Schulleitung bestätigte den Vorfall, betonte aber, dass sich die Situation anders zugetragen habe als dargestellt. So sei das Thema im Unterricht zweigeteilt gewesen: Zum einen wurde die Entstehung der Nationalhymne behandelt, einschließlich ihres historischen Hintergrunds und der Tatsache, dass die ersten beiden Strophen verpönt sind. Zum anderen sollten die Schüler ein eigenes Lied auswählen und singen. Dabei kam der Wunsch auf, die Nationalhymne zu singen, was die Lehrkraft jedoch ablehnte, da das Singen der Hymne besonderen Anlässen vorbehalten sei.

Hinsichtlich der umstrittenen Note Sechs, die die Lehrerin gegeben haben soll, erklärte der Schulleiter, dass es sich um eine vorläufige Markierung gehandelt habe, die dem Schüler noch eine Chance zur Verbesserung gegeben habe. Die AfD-Fraktion fordert nun das öffentliche Singen der Nationalhymne und betont die Bedeutung des Liedes als Ausdruck des Stolzes auf das Land und als wichtigen Bestandteil des Unterrichts. „Wir sagen ganz klar: Solche Zustände darf es an sächsischen Schulen nicht länger geben. Nur wer stolz auf sein Land ist, engagiert sich auch mit Leidenschaft für seine Heimat“, heißt es in einer Pressemitteilung.