Internationaler Vergleich: Österreicher verlieren massiv an Vermögen
Während das Medianvermögen der Erwachsenen weltweit deutlich stieg, verzeichnete Österreich zwischen 2020 und 2024 einen historischen Verlust. Hauptursache hierfür ist die hohe Inflation.
In Österreich haben immer mehr Menschen ein immer niedrigeres Vermögen. Experten führen dies vor allem auf die hohe Inflation zurück. (Symbolbild)
© IMAGO / YAY ImagesWien. – Während das Medianvermögen pro Erwachsenem weltweit in den letzten Jahren zulegte, traf Österreich eine gegenläufige Entwicklung mit voller Wucht: So sank das inflationsbereinigte Medianvermögen der Österreicher zwischen dem 1. Januar 2020 und dem 31. Dezember 2024 um dramatische 18,0 Prozent – stärker als in jedem anderen untersuchten Land. Dies geht aus dem aktuellen Vermögensreport der Schweizer Großbank UBS hervor.
Einbruch trotz globalem Aufwärtstrend
Weltweit stieg das Medianvermögen in diesem Zeitraum durchschnittlich um 16,7 Prozent. Die USA liegen mit einem Zuwachs von 45,8 Prozent an der Spitze, dicht gefolgt von Ländern wie Dänemark, Lettland und Südkorea. Selbst Deutschland konnte ein Plus von knapp 20 Prozent verzeichnen. Österreich hingegen bildet mit Abstand das Schlusslicht der Erhebung: Kein anderes Land verlor so viel Vermögen wie die Alpenrepublik.
Laut UBS ist für diesen Negativtrend in erster Linie die außergewöhnlich hohe Inflation in Österreich verantwortlich. Die starken Preissteigerungen der vergangenen Jahre haben die Kaufkraft der Haushalte massiv geschwächt und wirken sich direkt auf das reale Vermögen aus.
Im Jahr 2024 betrug das Medianvermögen pro Erwachsenem in Österreich rund 74.526 US-Dollar. Dieser Rückgang trifft insbesondere die Mittelschicht, auf die sich die UBS-Analyse fokussiert. Der Medianwert steht für das „mittlere“ Vermögen, das weder von Extremwerten nach oben noch nach unten verzerrt wird.
Globale Gewinner – Österreich als Ausreißer
Neben den USA konnten auch Länder wie Litauen, Slowenien, Portugal und Kanada einen Zuwachs des Medianvermögens um mehr als zehn Prozent verzeichnen. Selbst wirtschaftlich schwächere Staaten wie Mexiko oder Chile entwickelten sich positiver als Österreich.
Der Vermögensverlust in Österreich ist nicht nur international außergewöhnlich, sondern stellt angesichts steigender Lebenshaltungskosten und wachsender sozialer Spannungen auch die politische und wirtschaftliche Stabilität vor neue Herausforderungen.