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Baden-Württemberg: Katholische Kirche spricht sich gegen Fremdenfeindlichkeit aus

In einem Positionspapier äußert sich die Diözese Rottenburg-Stuttgart zur Debatte um Asyl und Migration. Darin betont sie ihr Engagement für Integration und erklärt, dass „Fremdenfeindlichkeit“ mit ihrem Selbstverständnis unvereinbar ist.

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Baden-Württemberg: Katholische Kirche spricht sich gegen Fremdenfeindlichkeit aus

Erneut hat sich die katholische Kirche in Deutschland zu aktuellen politischen Debatten geäußert – dieses Mal aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

© IMAGO / Ulmer/Teamfoto

Rottenburg/Stuttgart. – Angesichts der zunehmenden gesellschaftlichen Spannungen in der Debatte um Asyl und Migration hat die Diözese Rottenburg-Stuttgart eine deutliche Stellungnahme veröffentlicht. In dem vom Bischöflichen Ordinariat verabschiedeten Positionspapier heißt es: „Fremdenfeindlichkeit und Rassismus sind mit dem christlichen Menschenbild unvereinbar.“

Solidarität mit Migranten als kirchlicher Auftrag

In dem Papier bekennt sich die Diözesanleitung zu einer aktiven Rolle bei der Integration von Geflüchteten und Migranten. Die Kirche versteht sich als Teil der gesamtgesellschaftlichen Anstrengung, gemeinsam mit staatlichen Stellen auf Landes-, Kreis- und Kommunalebene Verantwortung zu übernehmen. „Die Fürsorge für Geflüchtete und Migrant:innen gehört zum Selbstverständnis der Diözese“, heißt es in dem Papier. Konkret unterstützt die Diözese die Integration vor Ort durch Projekte der Beratung, Projektförderung und Stärkung des „zivilgesellschaftlichen Engagements“.

Ein zentrales Element des Engagements ist der „Zweckerfüllungsfonds Flüchtlingshilfen“. Über diesen sind seit 2014 mehr als 36 Millionen Euro in integrationsfördernde Maßnahmen geflossen. Dazu zählen auch Projekte zur Arbeitsmarktintegration, Sprachförderung und psychosozialen Beratung in ganz Württemberg. Für die Unterstützung ehrenamtlicher Arbeit werden jährlich über eine Million Euro bereitgestellt.

Kirche fordert Menschlichkeit und Perspektiven

Karin Schieszl-Rathgeb, Leiterin der Hauptabteilung „Kirche und Gesellschaft“ sowie Vorsitzende des Vergabeausschusses des Flüchtlingsfonds, betont die Verantwortung der Kirche: „Menschen, die vor Krieg, Verfolgung oder Not zu uns kommen, brauchen mehr als Schutz – sie brauchen Perspektiven, Zugehörigkeit und Mitmenschlichkeit. Dafür setzt sich die Kirche ein.“ Zugleich lobt sie die vielfältigen Anstrengungen in den Landkreisen und Kommunen: „Wir sehen mit großer Anerkennung, wie viele Landkreise, Kommunen und zivilgesellschaftliche Akteure unter schwierigen Bedingungen alles daransetzen, humanitäre Verantwortung zu übernehmen.“ Für die Diözese steht fest: „Jeder Mensch hat eine unverlierbare Würde – unabhängig von Herkunft, Status oder Religion. Das ist kein politisches Kalkül, sondern gelebtes Evangelium.

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