Gender-Debatte

Aus „Berliner Luft“ wird „Berliner*innen Luft“

Der Hersteller von „Berliner Luft“ wollte sich mit dem Thema „gendern“ auseinandersetzen und präsentierte deshalb nun eine gegenderte Form seines Likörs. Im Netz sorgte das für Furore.

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Aus „Berliner Luft“ wird „Berliner*innen Luft“
Berliner*innen Luft© IMAGO / Future Image

Berlin. - „Der frische Pfefferminzlikör. Klar und frisch, wie die 'Berliner Luft"' eben so ist. Vegan, ohne Fisimatenten und natürlich MADE IN BERLIN.“ So bewirbt der Hersteller des Likörs „Berliner Luft“ sein Getränk. Ab sofort wird der Schnaps jedoch auch gegendert. „Berliner Luft“ heißt jetzt nämlich „Berliner*Innen Luft“ – zumindest auf einer limitierten Stückzahl. Auf FREILICH-Anfrage hieß es, man wollte sich als „Markenmacher“ mit dem aktuellen Thema „gendern“ auseinandersetzen.

Hersteller wirbt für „Toleranz und Vielfalt“

„Deshalb haben wir als regional verwurzelte aber weltoffene Marke mit einem kleinen Schmunzeln eine limitierte Edition des Klassikers 'Berliner Luft' aufgelegt und werben damit für Toleranz und Vielfalt – mit Augenzwinkern und ohne jeden ideologischen Hintergrund“, heißt es von Geschäftsführer Erlfried Baatz. „Denn 'Berliner Luft' eint im gemeinsamen Genuss alle ihre Verehrer und Genießer über Geschlechter, Alter, Regionen und Einstellungen hinweg.“ Neben dem gegenderten Produktnamen ist auf der limitierten Edition eine weitere Änderung zu sehen. Das standardmäßig abgebildete Rote Rathaus auf dem Etikett wurde in die Regenbogenfarben getaucht, darunter steht „Toleranz und Vielfalt“. In den Sozialen Medien ruft die Umbenennung des Schnapses Kritik hervor.

Einwände gibt es aber nicht nur von Konsumenten, sondern auch vom Spiegel. „Eigenschaftswörter werden für gewöhnlich nicht gegendert, das bleibt Substantiven vorbehalten. ‘Berliner’ als Herkunftsbezeichnung lässt sich so wenig geschlechtergerecht optimieren wie zum Beispiel ‘himmlisch’. Das Politische stößt sich da empfindlich mit grammatischer Korrektheit”, merkte der Spiegel dazu an.