Wie Wirtschaftsexperten Deutschlands miserable Wirtschaftsbilanz verschönern

Die deutsche Wirtschaft hat die befürchtete Rezession nach Ansicht der „Wirtschaftsweisen“ gerade noch abgewendet. Doch die Inflation droht auch die Reste der deutschen Wirtschaftskraft aufzuzehren.

/
/
1 Minute Lesezeit
Wie Wirtschaftsexperten Deutschlands miserable Wirtschaftsbilanz verschönern

Fabrikschlote in Deutschland

© ProfessorX, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

Berlin. - Die befürchtete Rezession ist der deutschen Wirtschaft nach Einschätzung der Wirtschaftsweisen knapp erspart geblieben. Vor allem wegen der stabileren Energieversorgung hätten sich die Aussichten leicht verbessert, teilte der Sachverständigenrat am Mittwoch in seinem aktuellen Konjunkturgutachten mit. Insgesamt bleibe die Lage aber nach wie vor angespannt. Für das laufende Jahr rechnen die Wirtschaftsweisen mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 0,2 Prozent. Zuvor waren sie noch von einem Schrumpfen des Bruttoinlandsprodukts um denselben Wert ausgegangen. Für das kommende Jahr erwarten sie 1,3 Prozent Wachstum.

„Müssen weiter massiv Energie sparen“

Im Herbst hatten die Experten noch vor erheblichen Abwärtsrisiken gewarnt, vor allem wegen der drohenden Gasknappheit. In ihrem Jahresgutachten prognostizierten sie deshalb, dass die deutsche Wirtschaft schrumpft. In der Zwischenzeit hat sich die Lage auf den Energiemärkten jedoch wieder entspannt. Auch die EU-Kommission hatte ihre Erwartungen für die deutsche Wirtschaft zuletzt nach oben korrigiert. Sie geht ebenso wie die Bundesregierung von einem minimalen Wachstum aus. In ihrer aktualisierten Prognose warnte die Kommission mit Blick auf den kommenden Winter vor „erheblichen Risiken“ für die Energieversorgung. Die Expertin Veronika Grimm sagte: „Um die Gasspeicher wieder vollständig aufzufüllen und eine Gasknappheit im nächsten Winter zu vermeiden, müssen wir weiter massiv Energie sparen“. Auch wenn Deutschland seine Importe ausweite, gelte das.

Doch die derzeitig immer noch hohe Inflation von rund zehn Prozent verwandelt das geringe Wachstum in einen bedrohten status quo. Die teilweise doppelt und dreifach so hohen Preise bei Grundnahrungsmitteln und Verbrauchsgütern zehren an den Lebensgrundlagen der ohnehin bedrohten Mittelschicht. „Die Inflation kommt zunehmend in der Breite der Wirtschaft an“, so Gremiumsmitglied Martin Werding.

Kann FREILICH auf Ihre Unterstützung zählen?

FREILICH steht für mutigen, konservativ-freiheitlichen Journalismus, der in einer zunehmend gleichgeschalteten Medienlandschaft unverzichtbar ist. Wir berichten mutig über Themen, die oft zu kurz kommen, und geben einer konservativen Öffentlichkeit eine starke Stimme. Schon mit einer Spende ab 4 Euro helfen Sie uns, weiterhin kritisch und unabhängig zu arbeiten.

Helfen auch Sie mit, konservativen Journalismus zu stärken. Jeder Beitrag zählt!