Wegen Ukraine-Krieg: Versicherung Zurich entfernt Firmenlogo „Z“

Bild: Die Filialdirektion der Zurich Versicherung in Hannover / Bild: Bernd Schwabe in Hannover, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)
Der Buchstabe „Z“ wird auch von den russischen Truppen im Krieg gegen die Ukraine verwendet. Deshalb übt die Versicherungs nun Zurückhaltung.
Zürich. – Der Schweizer Versicherungskonzern Zurich vermeidet vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine sein Firmenlogo mit dem Großbuchstaben „Z“. „Wir entfernen vorübergehend die Verwendung des Buchstabens ‚Z‘ aus sozialen Kanälen, wo er isoliert erscheint und missverstanden werden könnte“, bestätigte das Unternehmen laut FAZ am Sonntag. Auf der Website des Konzerns ist das Logo weiterhin zu sehen.
„Z“- Symbol auf Fahrzeugen und Gebäuden
Der Buchstaben ist in Russland zum Symbol für den Krieg geworden. Russische Militärfahrzeuge, die im Krieg gegen die Ukraine verwendet werden, sind häufig mit einem weißen „Z“ gekennzeichnet. Laut dem russischen Verteidigungsministerium steht das Schriftzeichen für den Slogan „Für den Sieg“. Das „Z“ prangt in Russland auf vielen Autos, aber auch auf Gebäuden und Kleidung ist es zu sehen. In sozialen Netzwerken fügen auch Prominente ein groß geschriebenes „Z“ in ihren Namen ein, wie die FAZ weiter berichtet.
Indes nimmt auch die Politik das Schriftzeichen ins Visier. Die nordrhein-westfälische Landesregierung etwa prüft strafrechtliche Konsequenzen für das Verwenden des Z-Symbols in der Öffentlichkeit. „Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine verursacht unsägliches Leid. Mir fehlt jedes Verständnis dafür, wie man sich mit diesen Verbrechen gemein machen oder sie gutheißen kann“, sagt NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) der Rheinischen Post. „Deshalb prüfen wir in Nordrhein-Westfalen alle Möglichkeiten, strafrechtlich gegen die Verwendung des Z-Symbols der russischen Armee vorzugehen.“
Billigung von Straftaten
Auch in Berlin soll das Tragen des „Z“-Symbols der russischen Streitkräfte strafrechtlich verfolgt werden. „Wird der Kontext zum Krieg hergestellt mit der Verwendung des weißen ‚Z‘, wie es auf den russischen Militärfahrzeugen zu sehen ist, dann bedeutet das natürlich die Befürwortung des Angriffskrieges“, sagte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) dem Tagesspiegel. „Das wäre strafbar, da schreiten wir auch sofort ein.“ Niedersachsen hat ebenfalls angekündigt, das öffentliche Tragen des Symbols strafrechtlich verfolgen zu wollen. In Bayern gibt es ein ähnliches Vorgehen. So warnte der bayerische Justizminister Georg Eisenreich (CSU) : „Sympathisanten, die in Bayern das Kennzeichens ,Z‘ der russischen Streitkräfte öffentlich verwenden“, könnten sich wegen der Billigung von Straftaten strafbar machen.
Grundlage für das Vorgehen der Länder ist Paragraf 140 Nummer zwei des Strafgesetzbuches: Demnach wird ein Verhalten unter Strafe gestellt, das als öffentlich zur Schau getragene Billigung von Angriffskriegen zu verstehen und geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören. Eisenreich nannte auch den Paragrafen 13 des Völkerstrafgesetzbuches, in dem es um „Verbrechen der Aggression“ geht. „Wir akzeptieren nicht, wenn völkerrechtswidrige Verbrechen gebilligt werden“, sagte der Minister.