Freilich #34: Am Weg zur Volkspartei?

Ukrainischer Oligarch wegen Milliardenbetruges verurteilt

Ein britisches Gericht hat den ukrainischen Oligarchen Ihor Kolomojskyj wegen Veruntreuung von Milliarden verurteilt. Demnach soll die PrivatBank über Scheinfirmen systematisch geplündert worden sein.

/
/
1 Minute Lesezeit
Dieses Beitragsbild ist in deinem Land leider nicht verfügbar.

London/Kiew. – Ein Gericht in London hat den ukrainischen Milliardär Ihor Kolomojskyj und seinen Geschäftspartner Hennadij Boholjubow schuldig gesprochen. Sie sollen laut Medienberichten durch betrügerische Bankgeschäfte rund 1,9 Milliarden Euro veruntreut haben. Laut Urteilsspruch sollen die beiden der betroffenen Bank Schadensersatz leisten, die genaue Höhe der Entschädigung steht jedoch noch nicht fest.

Im Mittelpunkt des Verfahrens standen mutmaßliche Scheindarlehen, die die beiden Männer während der Zeit von Kolomojskyjs Vorstandschaft bei der ukrainischen PrivatBank – der größten Bank des Landes – zwischen 2013 und 2014 vergeben haben sollen. Die Kredite gingen an Briefkastenfirmen, die ihnen selbst zuzurechnen sind. Die Bank wurde 2016 verstaatlicht und reichte im Vereinigten Königreich Klage ein, da einige der betreffenden Firmen dort registriert waren.

Verbindung zu Selenskyj

Der 62-jährige Ihor Kolomojskyj zählt zu den einflussreichsten Oligarchen der Ukraine. In der Vergangenheit unterhielt er enge Beziehungen zu Präsident Wolodymyr Selenskyj. Auffällig ist, dass zu seinem Medienimperium jener Fernsehsender gehört, der die Polit-Comedy-Serie „Diener des Volkes“ ausstrahlte. In dieser Serie erlangte Selenskyj als fiktiver Präsident nationale Bekanntheit, bevor er tatsächlich das Amt übernahm. Kolomojskyj war auch politisch aktiv: So bekleidete er vorübergehend das Amt des Gouverneurs der Region Dnipropetrowsk. Seine Karriere und sein Einfluss wurden jedoch durch mehrere Ermittlungen erschüttert.

Weitere Vorwürfe und Haft in der Ukraine

Kolomojskyj sitzt bereits seit 2023 in ukrainischer Untersuchungshaft. Ihm werden Geldwäsche und Korruption vorgeworfen. Zudem wird ihm nachgesagt, Drahtzieher eines Auftragsmordes gewesen zu sein. Aufgrund der Vorwürfe wurde ihm die ukrainische Staatsbürgerschaft aberkannt.

Die ukrainische Regierung zeigte sich erfreut über das Urteil. Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko bezeichnete es in den sozialen Medien als „klaren und unbestreitbaren Sieg für die Ukraine“. Einmal mehr habe die Ukraine ihre Fähigkeit bewiesen, „für Gerechtigkeit zu sorgen und die Interessen ihrer Bürger auch außerhalb unserer Grenzen zu verteidigen“. Auch die PrivatBank selbst reagierte positiv auf das Urteil und zeigte sich mit dem Richterspruch zufrieden.

Kann FREILICH auf Ihre Unterstützung zählen?

FREILICH steht für mutigen, konservativ-freiheitlichen Journalismus, der in einer zunehmend gleichgeschalteten Medienlandschaft unverzichtbar ist. Wir berichten mutig über Themen, die oft zu kurz kommen, und geben einer konservativen Öffentlichkeit eine starke Stimme. Schon mit einer Spende ab 4 Euro helfen Sie uns, weiterhin kritisch und unabhängig zu arbeiten.

Helfen auch Sie mit, konservativen Journalismus zu stärken. Jeder Beitrag zählt!