Nach Kritik an X: Tesla-Besitzer wollen Autos und Aktien verkaufen
Aufgrund vieler Kritik an der Plattform X erklärten einige Tesla-Besitzer und -Investoren, ihre Autos und Aktien verkaufen zu wollen.
Anfang Oktober unterzeichneten mehr als 160 Juden, darunter Rabbiner, Vertreter jüdischer Organisationen und Künstler, eine Erklärung, in der Elon Musk, der Besitzer des Kurznachrichtendienstes X (früher Twitter), beschuldigt wird, die Verbreitung von Antisemitismus und Verschwörungstheorien zu fördern. Musk hatte auf X auf einen Beitrag reagiert und ihn als „die wahre Wahrheit“ bezeichnet.
You have said the actual truth
Der Beitrag stammte von einem Nutzer, der behauptete, dass „jüdische Gemeinschaften“ den „Hass gegen Weiße“ schürten und dass westliche Juden speziell „Horden von Minderheiten“ unterstützten, die „sie nicht besonders mögen“. Diese Aussage erinnert an die Theorie des „Großen Austauschs“, die davon ausgeht, dass Einwanderer aus Minderheiten die weiße Bevölkerung in westlichen Ländern verdrängen. Direkte Appelle an Musk, dies zu unterlassen, hätten nichts bewirkt, so die Unterzeichner der Erklärung. Daher sei es nun an der Zeit, Druck von außen aufzubauen und „ihn dort zu treffen, wo es wehtut“. Ein Boykott sei die einzig wirksame Maßnahme.
„Musk verprellt aktiv seine Kunden“
Einige Tesla-Besitzer ziehen nun Konsequenzen aus dem Eklat. Sieben aktuelle und potenzielle Tesla-Besitzer, die sich gegenüber Business Insider geäußert haben, geben nun bekannt, dass sie entweder aktiv den Verkauf ihrer Fahrzeuge oder ihrer Tesla-Aktien planen oder in Erwägung ziehen. Andere geben an, die Marke nicht mehr kaufen zu wollen, nachdem sie jahrelang an Musk und sein Unternehmen geglaubt haben. Andere Tesla-Besitzer haben sich online ähnlich geäußert.
„Das Auto ist brillant konstruiert und unglaublich funktionell“, zitiert Business Insider einen Tesla-Besitzer aus Vermont. „Solange Musk Tesla jedoch nicht verlässt, werde ich kein weiteres ihrer Produkte kaufen, und leider erwäge ich, mein ansonsten nahezu perfektes Model 3 zu verkaufen.“ Er fügte hinzu, dass Musk „aktiv seine Kunden verprellt“ und beschrieb die Tesla-Kunden als „relativ liberal und zentristisch“. Ein anderer Mann erzählte Business Insider, dass er Tesla-Aktien besitze und immer noch darüber nachdenke, ob er seine Anteile an dem Unternehmen verkaufen solle oder nicht.
Unternehmen ziehen sich von X zurück
Vor wenigen Tagen wurde zudem bekannt, dass der IT-Konzern IBM alle Werbeanzeigen auf der Plattform X gestoppt hat. Grund sei ein Bericht einer Medienaufsichtsbehörde, in dem festgestellt worden sei, dass die Anzeigen des Unternehmens neben Inhalten platziert worden seien, die beispielsweise für Adolf Hitler geworben hätten, teilte IBM mit. „IBM hat null Toleranz für Hassreden und Diskriminierung und wir haben sofort die gesamte Werbung auf X ausgesetzt“. Es blieb nicht bei IBM. Auch andere namhafte Unternehmen kündigten zumindest einen vorübergehenden Boykott an, darunter Apple, Warner Bros. Discovery, Comcast/NBCUniversal, Sony, Paramount Global und Disney. Disney ging sogar so weit, alle Aktivitäten auf X einzustellen. Das bedeutet, dass unter anderem die Accounts seines Sportsenders ESPN nicht mehr posten, andere wie Marvel Entertainment haben ihre Aktivitäten ebenfalls ausgesetzt.