Mord an 19-jähriger Studentin: Tatverdächtiger Marokkaner hätte nicht mehr in Frankreich sein dürfen

Ende letzter Woche wurde die junge Studentin Philippine in Paris als vermisst gemeldet. Später wurde ihre Leiche gefunden. Als Tatverdächtiger wurde inzwischen der vorbestrafte Marokkaner Taha O. festgenommen, der sich eigentlich nicht mehr im Land hätte aufhalten dürfen.

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Mord an 19-jähriger Studentin: Tatverdächtiger Marokkaner hätte nicht mehr in Frankreich sein dürfen

Die junge Studentin war vor einigen Tagen als vermisst gemeldet worden. Ihre Leiche wurde in einem Waldstück vergraben aufgefunden.

© Screenshot X

Paris. – Die Genfer Polizei hat am Dienstag einen 22-jährigen Mann verhaftet, der in Frankreich im Zusammenhang mit dem Mord an der 19-jährigen Studentin Philippine gesucht wurde. Der Tatverdächtige, der Marokkaner Taha O., soll die junge Frau getötet und ihre Leiche im Bois de Boulogne, einem Pariser Waldgebiet, vergraben haben. Bereits vor der Festnahme wurden genetische Spuren des vorbestraften Vergewaltigers am Fundort der Leiche gefunden.

Letzte Spuren der vermissten Studentin

Philippine, eine Studentin der Universität Paris-Dauphine, wurde zuletzt am Freitag gegen 14 Uhr gesehen, als sie das Universitätsgelände in der Nähe des Bois de Boulogne verließ. Geplant war ihre Rückkehr ins Elternhaus in Yvelines, Montigny-le-Bretonneux im Südwesten von Paris. Doch als Philippine am späten Nachmittag nicht zu Hause ankam, versuchten ihre Eltern vergeblich, sie telefonisch zu erreichen.

Noch am selben Abend, gegen 23 Uhr, ging Philippines Schwester laut dem Sender BFMTV zur Polizeistation im 16. Arrondissement von Paris, um die Studentin als vermisst zu melden. Die letzte Ortung des Handys ergab, dass sich das Mobiltelefon im Bois de Boulogne befand. Am nächsten Tag organisierte die Familie eine private Suchaktion im Waldgebiet, wo sie am Samstag um 15:15 Uhr eine vergrabene Leiche entdeckten. 45 Minuten später wurde die schreckliche Gewissheit bestätigt: Es handelte sich um Philippine.

Offizielle Identifizierung und Ermittlungen

Die Leiche der jungen Frau wurde am Samstagabend durch Gerichtsmediziner offiziell identifiziert. Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete daraufhin eine Untersuchung wegen vorsätzlicher Tötung ein und übergab die Ermittlungen an die Kriminalpolizei. Zu den Ergebnissen der Autopsie wurden bisher keine Details veröffentlicht.

Die Kriminalpolizei erklärte am Montag, dass Ermittlungen wegen Totschlags eingeleitet wurden. Ein wichtiges Detail: Philippine hatte keinen erkennbaren Grund, sich im hinteren Bereich der Universität, nahe des Waldes, aufzuhalten. Der Bahnhof, von dem die Zuglinie C in Richtung Yvelines abfährt, befindet sich auf der entgegengesetzten Seite des Campus.

Hintergrund des Verdächtigen: Taha O.

Der Verdächtige, Taha O., war erst 17 Jahre alt, als er 2019 nach Frankreich kam. Mit einem gültigen Touristenvisum reiste er aus Spanien ein und wurde aufgrund seines Alters unter die Obhut der Kinderfürsorge gestellt. Kurz darauf vergewaltigte er eine 23-jährige Studentin in Taverny (Val-d'Oise), was zu seiner schnellen Verhaftung durch DNA-Spuren führte. Im September 2019 wurde er festgenommen und nach einem Gerichtsprozess zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt.

Taha O. wurde im März 2022 in die Haftanstalt Joux-la-Ville verlegt, hätte jedoch am 18. Juni 2023 Frankreich verlassen sollen. Obwohl er noch nicht die maximale Haftdauer abgesessen hatte, wurde er am 3. September auf freien Fuß gesetzt und hätte unter Hausarrest in einem Hotel in der Yonne stehen müssen. Er erschien jedoch nie dort. Am 19. September, nur einen Tag vor der Ermordung von Philippine, wurde er zur Fahndung ausgeschrieben, da er seiner Meldepflicht nicht nachgekommen war. Die Festnahme von Taha O. könnte nun entscheidend zur Aufklärung des Verbrechens an Philippine beitragen. Die Ermittlungen laufen weiter.

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