Heimatliebe: Reform UK will britische Jugend „remoralisieren“
Die Reform UK beklagt eine „Demoralisierungskampagne“, die es derzeit gegen die Jugend im Land gebe. Dem will die Partei entgegenwirken.
London. – Nach dem starken Abschneiden bei den Kommunalwahlen hat Reform UK britischen Medienberichten zufolge eine kulturelle Neuorientierung der Jugend angekündigt. Parteichef Zia Yusuf erklärte, Ziel seiner Partei sei es, die Jugend zu „remoralisieren“. Der Vorwurf: Die Jugend werde zunehmend dazu erzogen, das eigene Land abzulehnen.
Kampf gegen „Demoralisierungskampagne“
„Was wir tun müssen, ist ein Gefühl des Stolzes auf das Vereinigte Königreich zu vermitteln, ein Gefühl des Stolzes auf unsere Geschichte“, so Yusuf. Derzeit gebe es eine „Demoralisierungskampagne“, die gegen junge Menschen gerichtet sei, sagte er in der Talkshow Sunday Morning with Trevor Phillips. Reform UK wolle dieser Entwicklung entschieden entgegentreten. Laut Yusuf zeigen bereits viele junge Erwachsene Sympathie für Reform UK. „Jeder fünfte 18- bis 25-Jährige unterstützt die Reform, weil er die Nase voll hat“, so der Parteichef.
Für neue Denkmäler, gegen „woken Unsinn“
Reform UK sieht sich in einem globalen Wettbewerb um Werte und nationale Identität. „Wir leben in einer Welt des Wettbewerbs. Wir konkurrieren mit Ländern, die ihren jungen Bürgern nicht sagen, dass sie ihr Land hassen sollen, dass sie sich für ihre Geschichte schämen sollen“, so Yusuf. Seine Partei sei „zutiefst patriotisch“ und denke, „dass wir sicherstellen sollten, dass Kinder zumindest nicht indoktriniert werden, ihr Land zu hassen“.
Stattdessen müsse die Jugend stärker mit den positiven Seiten der britischen Geschichte vertraut gemacht werden. „Wir sollten dafür sorgen, dass sie die großartigen Dinge lernen, die Großbritannien der Welt gegeben hat, denn es gibt viele, viele Dinge, auf die wir stolz sein können.“
In einem Interview mit der Sunday Times kündigte Yusuf konkrete Maßnahmen an: Reform UK wolle Denkmäler für bedeutende britische Persönlichkeiten errichten und „all diesen woken Unsinn“ beenden. Als Beispiel nannte er die mangelnde Bekanntheit historischer Persönlichkeiten: „Wie viele junge Menschen wissen, wer Isambard Kingdom Brunel ist?“
Kritik am Bildungswesen und neue Jugendstrategie
Yusuf äußerte sich auch zum Verhältnis der Jugendlichen zum etablierten Bildungssystem. „Ich glaube, dass viele Jugendliche, mit denen wir sprechen, sich von einer belehrenden Lehrerschaft erdrückt fühlen. Sie fühlen sich sehr eingeschränkt und haben das Gefühl, dass ihnen die Möglichkeiten fehlen“. Für die kommenden Jahre kündigte Yusuf an, dass man von der Reform UK „mehr und mehr über eine politische Plattform für junge Menschen, für die Generation Z und die Millennials“ hören werde.
Parteigründer Nigel Farage konzentriert sich vor allem auf den Einfluss seiner Partei auf die politische Konkurrenz. In seiner Kolumne für The Telegraph erklärte er, die Partei von Kemi Badenoch (Tories) sei „ausgehöhlt“ worden und mit dem Aufstieg von Reform befinde sich das Land in einer „neuen politischen Ära“. Das traditionelle Zweiparteiensystem sei „am Ende“.