Twitter-Konkurrent: Aktivität auf Threads hat sich nach starkem Start halbiert

Der Twitter-Konkurrent schoss binnen weniger Tage auf über 100 Millionen Nutzer, doch der Hype ist mittlerweile stark abgeebbt.

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Twitter-Konkurrent: Aktivität auf Threads hat sich nach starkem Start halbiert
.© IMAGO / ZUMA Wire

Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat einen starken Rückgang bei der Nutzung des neuen Kurznachrichtendienstes Threads eingeräumt. „Wenn sich mehr als 100 Millionen Menschen anmelden, wäre es natürlich großartig, wenn alle oder auch nur die Hälfte von ihnen bleiben würden. Aber so weit sind wir noch nicht“, sagte Zuckerberg laut der Nachrichtenagentur Reuters auf einer internen Firmenveranstaltung. Dennoch sei die Nutzerbindung besser als erwartet, wenn auch „nicht perfekt“.

Zuckerberg hält Entwicklung für „normal“

Meta startete Anfang Juli 2023 seinen Twitter-Klon, der mit dem Fotodienst Instagram gekoppelt ist. Nutzer von Instagram können einfach ihr Profil für die Threads übernehmen. Das bescherte dem Dienst in den ersten Tagen über 100 Millionen Nutzer, obwohl Threads in Europa noch nicht verfügbar ist. Inhaltlich kann Threads allerdings noch nicht mit Twitter mithalten, das inzwischen in X umbenannt wurde.

Laut Reuters hält Zuckerberg den Rückgang der Nutzerzahlen für „normal“. Er erwartet, dass die Kundenbindung steigt, wenn das Unternehmen der App weitere Funktionen hinzufügt, darunter eine Desktop-Version und eine Suchfunktion. Das sollen aber nicht die einzigen Maßnahmen sein, um die Nutzer bei der Stange zu halten. So wolle man sicherstellen, dass die Nutzer wichtige Beiträge in Threads auch auf der Instagram-App sehen könnten, sagte der leitende Produktmanager Chris Cox.

Investitionen in Augmented-Reality für Zuckerberg wichtig

Ein Sprecher des Unternehmens lehnte eine Stellungnahme zu dem Treffen ab. Die Äußerungen seitens der Unternehmensführung fielen einen Tag, nachdem Meta die Investoren mit einer rosigen Prognose für das Umsatzwachstum beeindruckt hatte – ein Zeichen für das Comeback eines Unternehmens, das im vergangenen Jahr wegen seiner hohen Ausgaben für das Metaverse, als die Werbeeinnahmen einbrachen, mit großer Skepsis betrachtet wurde. Die Ankündigung ließ die Aktien von Meta am Donnerstag um acht Prozent steigen.

Zuckerberg sagte den Mitarbeitern, er glaube, dass die Arbeit des Unternehmens an Augmented-Reality- und Virtual-Reality-Technologien, die das Metaverse antreiben würden, „nicht massiv vor dem Zeitplan, aber auf dem richtigen Weg“ sei. Er fügte hinzu, dass Meta vor Konkurrenten wie Apple (AAPL.O), Google und Microsoft (MSFT.O) in diese Arbeit investieren müsse, da diese über jahrelange Erfahrung in der Entwicklung von Betriebssystemen für bestehende Produkte verfügten. „Auf diese Weise werden wir alle Werkzeuge bereit haben, wenn die Zeit reif ist“, sagte er und prognostizierte, dass es in den 2030er-Jahren zur Massenanwendung von Metaverse-Technologien kommen werde.

Zuckerberg und Cox hoben auch die Veröffentlichung eines Modells für Künstliche Intelligenz namens Llama 2 hervor, das das Unternehmen in diesem Monat allen Entwicklern, deren Dienste weniger als 700 Millionen Nutzer haben, kostenlos zur kommerziellen Nutzung zur Verfügung gestellt hat. Das Modell habe in der Woche nach seiner Veröffentlichung mehr als 150.000 Anfragen zum Herunterladen erhalten, sagte Cox.