Wegen Gefahrenlage: AfD-Kandidat zieht Kandidatur zur Landratswahl zurück

Als parteiloser Kandidat wollte der Unternehmer Matthias Beerbaum bei der Landratswahl im Mai im Saale-Holzland-Kreis in Thüringen antreten. Nun hat er seine Kandidatur wegen einer „Bedrohungslage“ zurückgezogen.

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Wegen Gefahrenlage: AfD-Kandidat zieht Kandidatur zur Landratswahl zurück
Beerbaum will diese Gefahr, der seine Familie ausgesetzt ist, nicht.© IMAGO / Sven Simon

Jena. – Anfang Februar hatte die AfD im Saale-Holzland-Kreis den parteilosen Matthias Beerbaum als Kandidaten für die Landratswahl im Mai nominiert. Nun hat er seine Kandidatur zurückgezogen, wie die Ostthüringer Zeitung (OTZ) berichtet. Als Grund nannte er in einer Pressemitteilung eine „Bedrohungs- und Gefahrenlage“ für seine Familie, mit der er nicht umgehen wolle. So etwas dürfe es in einer Demokratie nicht geben, so Beerbaum. Er habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, sondern reiflich überlegt.

Entscheidung über möglichen neuen Kandidat im März

Der Kreisverband zeigte Verständnis für den Rücktritt, wie die Junge Freiheit (JF) berichtet. In den vergangenen Wochen sei die Stimmung im Landkreis – wie in ganz Deutschland – aufgeheizt gewesen, sagte AfD-Kreissprecher Denny Jankowski der JF. Ob die Partei einen neuen Kandidaten für die Landratswahl aufstellt, ist noch unklar. „Darüber müssen die Mitglieder entscheiden“, erklärte Jankowski der JF. Im März werde dazu eine weitere Aufstellungsversammlung einberufen.

Bisher kandidieren für die Wahl am 26. Mai der Bürgermeister von Bürgel und Vize-Landrat Johann Waschnewski (CDU) sowie der Landtagsabgeordnete Markus Gleichmann (Linke/SPD). Von ihnen kam keine klare Stellungnahme zu dem Vorfall, wie Apollo News berichtet. Johann Waschnewski von der CDU erklärte, er wolle sich zu der Rücknahme der Kandidatur nicht äußern und verwies darauf, dass er die Hintergründe und Beweggründe nicht kenne und sich lieber auf sich selbst konzentrieren wolle. Markus Gleichmann, der von den Linken und der SPD nominiert worden war, sagte nur, dass es ihm schwer falle, den Rückzug zu bewerten. Wenn es aber stimme, was Beerbaum schildere, dann sei das inakzeptabel.