„Viele Menschen lassen sich von grüner Rhetorik blenden“

Im Interview mit FREILICH spricht Reimond Hoffmann über die aktuelle Situation in Lörrach, wo Menschen ihre Wohnungen räumen sollen, um Platz für Migranten zu machen.

Interview von
6.3.2023
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2 Minuten Lesezeit
„Viele Menschen lassen sich von grüner Rhetorik blenden“

Reimond Hoffmann (AfD) auf der Demo in Lörrach

© Bildkomposition: FREILICH

FREILICH: Herr Hoffmann langjährige Mieter müssen nun offenbar Flüchtlingen weichen. Die Verantwortlichen begründen dies mit der akuten Flüchtlingsproblematik. Halten Sie das für plausibel? Haben Sie Verständnis für dieses Vorgehen der Lörrach Wohnbau?

Reimond Hoffmann: Ich habe überhaupt kein Verständnis für die Stadt Lörrach. Die Städte, die Landkreise und alle anderen Ebenen der Bundesrepublik sind aufgerufen, Widerstand zu leisten. In den USA zum Beispiel haben Politiker Illegale massenhaft in die Hauptstadt gefahren, um zu protestieren. Das würde ich erwarten. Dass wir seit 2015 unter einer Verdrängungszuwanderung leiden, haben die Kommunen mitgetragen. Die Städte suchen jetzt Wohnraum und finden ihn bei den sozial Schwachen – der Bürgermeister hat ja bestätigt, dass ein solches Verfahren schon mehrfach erfolgreich durchgeführt wurde. Hier erwarten die Kommunen den geringsten Widerstand der Mieter. Und haben bisher leider recht behalten.

Das Versagen ist auch auf EU-Ebene zu suchen, wo bis heute die illegale Einwanderung über das Mittelmeer nicht aufgehalten wird.

Man versucht die Kritik damit zu entkräften, dass es sich ohnehin um Immobilien handelt, die man demnächst abreißen will. Eine legitime Argumentation?

Der Oberbürgermeister von Lörrach will damit ein Medienfiasko abmildern, verschlimmert es aber. Die Häuser sind von außen schön – schöner als andere Wohnhäuser in derselben Straße. Genau deshalb machen sich die Bewohner der Nachbarhäuser schon Sorgen und sind zu unserer Kundgebung gekommen. Es ist schlicht eine Schutzbehauptung der Stadt und ein riesiges Erklärungsloch, warum jetzt Asylbewerber in ein vermeintliches Abrisshaus einziehen sollen. Den Bewohnern wurden auch keine wirklichen Wohnalternativen aufgezeigt. Das passt alles nicht zusammen.

Der Journalist Julian Reichelt berichtete sogar, der Oberbürgermeister habe den geplanten Abriss nur erfunden, „um den Skandal klein zu halten“ – können Sie sich das vorstellen?

Wir haben das bereits vermutet. Denkbar ist alles, denn die Situation vor Ort ist verworren. Das zeigt, wie aggressiv die Kommunen gegen die autochthone Bevölkerung vorgehen, um sicherzustellen, dass Asylbewerber unterkommen. Leider berichtet Reichelt sehr ungern über die AfD – selbst wenn wir auch in dieser Sache auf einer Seite sind und wir die einzigen sind, die sich glaubwürdig um die Mieter kümmern.

Kann man diesen Schritt in einen größeren politischen Kontext einordnen?

Ja, der Diskurs wird von der politischen Linken mit Hilfe des deutschen Verwaltungsapparates immer weiter verschoben. Während es zu Beginn der Asylkatastrophe noch hieß: „Wir sind ein reiches Land – die Leute nehmen niemandem etwas weg“, schlittern wir in eine Zeit, in der diejenigen, die ihre Wohnung nicht hergeben wollen, unter Druck gesetzt werden. In diesem Zusammenhang ist auch das Buch „Heerlager der Heiligen“ von Jean Raspail zu empfehlen. Diese haben mit ihrem legitimen und besonders heimatverbundenen Protest gezeigt: Es gibt viel Widerstand und die AfD ist Teil eines großen Blocks in der Gesellschaft, der sich für die Interessen der autochthonen Bevölkerung einsetzt.

Im Netz gab es Betroffenheit und Wut, aber auch Häme, denn viele Lörracher wählen die Grünen. Ist das die Politik, die die Lörracher bekommen? Oder ist das zu kurz gedacht?

Leider lassen sich immer noch viele Menschen von der grünen Rhetorik blenden. Wir geben den Wählern der Grünen selbstverständlich die Chance, sich zu rehabilitieren. Unsere Türen und unser Kreuzchen auf dem Wahlzettel stehen ihnen offen, wenn sie solche Zustände in Zukunft verhindern wollen.

Sie haben kürzlich mit Ihrer Partei in Lörrach demonstriert. Wie war die Stimmung vor Ort? Und wie war die Resonanz?

Die Stimmung der Bewohner war natürlich angespannt. Wir haben durchaus positive Reaktionen auf unsere Anwesenheit erhalten – insbesondere eine ältere Dame hat sich ausführlich für unsere Anwesenheit bedankt und uns ihre Lebensumstände geschildert. Wir konnten auch einige Telefonnummern von Betroffenen sammeln und boten an, uns mit Anwälten in Verbindung zu setzen. Wir reden und demonstrieren also nicht nur, wir handeln auch. Aber es wird sich erst etwas ändern, wenn die Proteste umfangreicher in der Stadt ankommen – daran will ich arbeiten.


Zur Person:

Reimond Hoffmann ist 35 Jahre alt, Familienvater, Mitgründer der Jungen Alternative und AfD-Landesvorstand. Er macht seit zehn Jahren Haushalts- und Finanzpolitik.

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