Sachsen-Anhalt: AfD will mit #deutschdenken-Kampagne Identität und Stolz stärken
Mit der neuen Kampagne „#deutschdenken“ möchte die AfD-Fraktion Sachsen-Anhalt die historischen Leistungen des Landes sichtbarer machen und so national sowie international mehr Anerkennung schaffen.
Der von Oliver Kirchner geführte AfD-Fraktion in Sachsen-Anhalt will mit ihrem Antrag wieder einen positiven Blick auf die eigene Kultur und Geschichte ermöglichen.
© IMAGO / IPONMagdeburg. – Die AfD-Fraktion Sachsen-Anhalt hat im Landtag eine neue kulturpolitische Kampagne mit dem Titel „#deutschdenken” vorgeschlagen. Ziel ist es, sie als Nachfolgerin der aktuellen Landesinitiative „#moderndenken“ zu etablieren.
Laut Antrag soll durch die Kampagne „#deutschdenken“ ein „grundsätzlich bejahender, unbelasteter, respektvoller und wertschätzender Umgang mit der deutschen Geschichte“ gefördert werden. Die AfD sieht in der geplanten Kampagne eine „identitäts- und kulturpolitische Akzentsetzung“, durch die sich Sachsen-Anhalt im Bundesvergleich auszeichnen soll. Die Initiative soll nicht nur die Landesmarke nachhaltig prägen und „den kulturellen und kulturpolitischen Tourismus anregen“, sondern dem Bundesland auch „eine Führungsrolle bei der anstehenden kulturpolitischen Wende“ zuteilen.
Themenschwerpunkte von Luther bis Nietzsche
Die Kampagne ist inhaltlich auf zentrale Themen, Persönlichkeiten und historische Ereignisse ausgerichtet. Dazu zählen beispielsweise die Merseburger Zaubersprüche als Anfänge der deutschen Sprache, Otto I., der Sachsenspiegel, Martin Luther und Friedrich Nietzsche.
Zur Umsetzung schlägt der Antrag eine Vielzahl von Maßnahmen vor. So soll unter anderem eine „Straße des deutschen Reiches“ entstehen, die bedeutende historische Orte miteinander verbindet. Zudem sollen die Kampagnenthemen in den Lehrplänen der Fächer Deutsch, Geschichte und Politik/Sozialkunde verstärkt berücksichtigt werden. Anstelle der bisherigen Gedenkstättenfahrten sollen Exkursionen zu relevanten historischen Stätten durchgeführt werden.
Zudem plant die Fraktion, die „Festspiele der deutschen Sprache“ zu einem Landesfestival aufzuwerten, staatliche Kongresse und Gedenktage auszurichten sowie namhaft dotierte Historiker-, Kunst-, Philosophie- und Literaturpreise zu verleihen. Ebenfalls geplant sind eine Wanderausstellung mit dem Titel „Sachsen-Anhalt – Wo Deutschland begann“, ein Imagefilm und digitale Kampagnen sowie die Einführung eines sogenannten „Stolz-Passes“, der Vergünstigungen bei historischen Stätten ermöglichen soll.
Zielgruppenansprache auch über Reiseveranstalter
Der Antrag sieht vor, auch ausgewählte Reiseveranstalter in die Initiative einzubinden. Gemeinsam mit dem Land sollen sie „spezifisch touristische Unterkampagnen“ entwickeln, um das Bundesland als Reiseziel für geschichts- und kulturinteressierte Bürger sowie für Bürger mit einer positiven Grundeinstellung zu deutscher Identität und Geschichte zu vermarkten.
Über die Fortschritte und Ergebnisse der Kampagne soll dem Landtag regelmäßig berichtet werden. In der Begründung des Antrags heißt es: „Sachsen-Anhalt hat mit seiner Geschichte maßgebliche Impulse für die Entwicklung deutscher Sprache, Kultur und Identität gesetzt.“ Das Königtum Ottos I., die Reformation durch Martin Luther und die deutsche Bibelübersetzung seien prägende Meilensteine gewesen, die weit über die Landesgrenzen hinausgewirkt hätten. Orte wie der Magdeburger Dom und Wittenberg ziehen auch heute Besucher aus aller Welt an und sind Symbole deutscher Geschichte. Der Antrag verweist zudem auf Friedrich Nietzsche als „herausragendes Beispiel geistiger Erneuerung“, der die Philosophie tiefgreifend geprägt habe.
Laut dem Antrag soll die Kampagne die kulturellen Beiträge Sachsen-Anhalts in den Vordergrund rücken: „Sie verdeutlicht, dass unser kleines Bundesland mehr zur deutschen Identität beigetragen hat, als man vermuten mag und nutzt diesen Fokus, um die Bezugnahme auf deutsche Identität von den Verkrampfungen und Hemmungen der letzten Jahrzehnte zu befreien.“