Proteste der „Letzten Generation“ laut Grünen-Chefin „nicht produktiv“

Man verfolge ein gemeinsames Ziel, doch die Protestform der Klimakleber sei nicht zielführend, erklärte Britta Haßelmann.

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Proteste der „Letzten Generation“ laut Grünen-Chefin „nicht produktiv“
Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion Britta Haßelmann© IMAGO / Jacob Schröter

Berlin. - Im ARD-Morgenmagazin übte die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Britta Haßelmann, Kritik an der Protestform der „Letzten Generation“. Für das Anliegen Klimaschutz und die Bekämpfung der Klimakrise habe sie große Sympathie, für die von der Gruppe gewählte Protestform hingegen nicht.

„Viele Menschen regen sich über Proteste auf“

Wichtig sei doch die Frage: „Wie können wir möglichst viele Menschen mitnehmen?“ Über die Klebe-Aktionen der „Letzten Generation“ würden sich viele Menschen aufregen, sie „fühlen sich in ihrem Lebensalltag beeinträchtigt“. Haßelmann stellte die rhetorische Frage: „Ist das etwas, womit wir die gesellschaftlichen Mehrheiten jetzt verbreitern?“ Kurz darauf gab die Grünen-Politikerin die Antwort selbst: „Das glaube ich, ist nicht produktiv.“

Mitglieder der klimaextremistischen Gruppierungen haben den Grünen in letzter Zeit vermehrt vorgeworfen, zu kompromissbereit und weichgespült zu sein, führte der Moderator der Sendung, Michael Strempel, aus. Haßelmann wollte das so jedoch nicht stehen lassen und erklärte, die Rolle der Grünen bei der „Menschheitsaufgabe Klimaschutz“ sei, „dass wir parlamentarische Mehrheiten für unser Anliegen haben“. Es gelte, den natürlichem Klimaschutz, die Landwirtschaft und den Verkehr „stärker klar zu regeln, mit Maßnahmen zu unterlegen“. Genau das würden die Grünen jeden Tag im Parlament versuchen. Und: „Der Ausbau erneuerbarer Energien ist hier der Schlüssel, voranzukommen.“

Weitere Blockaden angekündigt

Die Gruppe „Letzte Generation“ will in den kommenden Tagen und Wochen mit zahlreichen Blockaden den Verkehr in Berlin lahmlegen. Bereits Anfang der Woche kam es in der deutschen Bundeshauptstadt an rund 30 Orten zu Straßenblockaden und Protesten (FREILICH berichtete). Die Blockaden, die mitten im Frühverkehr begannen, konnten erst am späten Vormittag aufgelöst werden. Nach Angaben der Verkehrsinformationszentrale Berlin kam es zu „massiven Verkehrsbeeinträchtigungen“ und zahlreichen, bis zu zwei Stunden andauernden Staus. Auch im Busverkehr gab es demnach zahlreichen Verspätungen, Umleitungen und Ausfälle.