Palmer erhält nach Parteiaustritt interessantes Angebot von rechts

Nachdem Boris Palmer Anfang der Woche seinen Austritt aus der Partei bekanntgegeben hat, richtete die AfD ein interessantes Angebot an den bisherigen Grünen-Politiker.

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Palmer erhält nach Parteiaustritt interessantes Angebot von rechts
Boris Palmer tritt bei den Grünen aus© IMAGO / ULMER Pressebildagentur

Stuttgart. - Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer ist bei den Grünen ausgetreten Das teilte er am Montag in Stuttgart mit. In einem Austrittsschreiben erklärte der 50-Jährige, er möchte damit vermeiden, „dass die aktuellen Diskussionen um mich eine weitere lang anhaltende Belastung für die Partei werden, für die ich seit 1996 mit viel Herzblut gekämpft habe.“

Aufregung um Vergleich mit Juden

Zuvor hatte Palmer erklärt, eine „Auszeit“ nehmen zu wollen. Anlass dafür war seine Stellungnahme am Rande einer Migrationskonferenz in Frankfurt/Main am vergangenen Freitag, in der er erklärte, auf welche Art und Weise er das Wort „Neger“ verwende. Er bekannte sich dazu, das Wort in historischen und literarischen Zusammenhängen zu benutzen. Daraufhin wurde er mit „Nazis raus“-Rufen konfrontiert und reagierte, indem er sich mit in der NS-Zeit verfolgten Juden verglich. „Das ist nichts anderes als der Judenstern. Und zwar, weil ich ein Wort benutzt habe, an dem ihr alles andere festmacht. Wenn man ein falsches Wort sagt, ist man für euch ein Nazi. Denkt mal drüber nach“, sagte Palmer zu der Menge.

In seiner persönlichen Erklärung vom Montag, die der Welt vorliegt, entschuldigte sich Palmer bei den Menschen, die er enttäuscht habe und betonte, er hätte als Oberbürgermeister „niemals so reden dürfen“. Dass der Eindruck entstanden sei, er würde den Holocaust relativieren, tue ihm „unsagbar leid“. Es könne so nicht weitergehen. „Die wiederkehrenden Stürme der Empörung kann ich meiner Familie, meinen Freunden und Unterstützern, den Mitarbeitern in der Stadtverwaltung, dem Gemeinderat und der Stadtgesellschaft insgesamt nicht mehr zumuten“, schrieb er.

Palmer und Wagenknecht in AfD willkommen

Nachdem Palmer seinen Austritt bekanntgegeben hatte, bot Stephan Brandner dem Tübinger Oberbürgermeister eine Mitgliedschaft in der AfD an, wie die Junge Freiheit berichtet. Das Angebot gelte auch für Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht. Zu Palmers Austritt sagte Brandner gegenüber der JF: „Der Austritt von Palmer bei den Grünen war überfällig, die letzten Monate offenbar eine Quälerei. Ähnlich ist es mit Wagenknecht bei den Linken. Beide sind inzwischen Opfer der irren Politik ihrer Parteien, die sie allerdings sehr lange mitgemacht haben.“ Er fände es zudem nicht gut, wenn Palmer und Wagenknecht versuchen würden, neue, sehr wahrscheinlich erfolglose Parteien zu gründen. Vielmehr würde er es begrüßen, wenn sie sich einfach der AfD anschließen würden.