Freilich #34: Am Weg zur Volkspartei?

Neue Partei: Frauke Petry will sich von AfD, „Nazis“ und „Rassisten“ abgrenzen

Frauke Petry kündigt eine neue Partei ohne AfD-Nähe an. In den Sozialen Medien hat sie sich vor Kurzem öffentlich von ihrer früheren Partei sowie von „Nazis” und „Rassisten” abgegrenzt.

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Neue Partei: Frauke Petry will sich von AfD, „Nazis“ und „Rassisten“ abgrenzen

Die frühere AfD-Vorsitzende Frauke Petry gründete nach ihrer Zeit bei der AfD bereits einmal eine Partei, scheiterte damit jedoch.

© IMAGO / Funke Foto Services

Berlin. – Frauke Petry plant einen politischen Neuanfang. Bereits vor einiger Zeit hatte die ehemalige AfD-Politikerin angekündigt, eine neue Partei gründen zu wollen. Nun unterstreicht sie öffentlich ihren Anspruch, sich klar von ihrer früheren Partei abzugrenzen.

Klare Antwort auf Distanzierungsforderung

In einem kürzlich veröffentlichten Instagram-Reel zu ihrem gemeinsamen Podcast mit dem Finanzexperten Marc Friedrich schrieb ein Nutzer: „Wenn Sie das hinbekommen, ohne Nazis und Rassisten zu kumulieren, dann könnte Ihre Partei ein Game Changer sein. Bitte grenzen Sie sich unbedingt von der AfD ab.“ Petrys knappe Antwort: „Wird gemacht“, versehen mit einem Handschlag-Emoji.

Screenshot Instagram
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„Team Freiheit“ als organisatorischer Vorläufer

Im Mai hatte Petry im Interview mit der Welt erklärt, dass die Vorbereitungen bereits liefen. „Vorbereitend dafür haben Mitstreiter und ich vor einigen Monaten den Verein 'Team Freiheit' gegründet“, sagte sie. Der Vereinsname müsse nicht identisch mit dem Parteinamen sein, den sie erst später verraten wolle. Inhaltlich sei der Kurs aber bereits festgelegt.

Petry sieht eine Leerstelle im politischen Spektrum, allerdings nicht zwischen CDU und AfD. „Die Lücke im Parteiensystem klafft eben nicht zwischen CDU und AfD, sondern in der Leerstelle eines anti-etatistischen, freiheitlichen Angebots“, sagt die 49-Jährige. Sie beschreibt das geplante Parteiprogramm als „eine Erneuerung der kulturellen Westbindung und ein anti-etatistisches Angebot“ als positiven Gegenentwurf zur bisherigen Parteienlandschaft.

Ein konkretes wirtschaftspolitisches Ziel hat sie bereits formuliert: Die Staatsquote – also das Verhältnis der Staatsausgaben zum Bruttoinlandsprodukt – soll binnen fünf Jahren von knapp 50 auf 25 Prozent gesenkt werden. Eine Partei, die dieses Ziel habe „und Meinungsfreiheit durchsetzen“ wolle, gebe es nicht, betonte sie.

Startschuss in Baden-Württemberg

Petry plant ihren Einstieg in den politischen Wettbewerb für das Jahr 2026: „Wir werden zu den Landtagswahlen im nächsten Jahr antreten, zuerst in Baden-Württemberg“, kündigte sie an. Die geplante Kandidatenauswahl ist ungewöhnlich: „Mit der Besonderheit, dass wir parteilose Bürger und Unternehmer mit Lebens- und Berufserfahrung als Kandidaten gewinnen wollen. Sie sollen dafür nicht Mitglieder der Partei werden.“ Damit wolle sie jene 98 Prozent der Bevölkerung repräsentieren, die selbst auch keiner Partei angehören.

Petry gehörte zu den Gründungsfiguren der AfD, trat jedoch kurz nach der Bundestagswahl 2017 aus der Partei aus. Sie nannte den zunehmenden Einfluss der Strömung um den Thüringer Landeschef Björn Höcke als Grund. Von 2017 bis 2021 saß sie als fraktionslose Abgeordnete im Bundestag. Ihr erster Versuch einer Parteigründung, die „Blaue Partei“, scheiterte. Nach schlechten Wahlergebnissen in Sachsen und Thüringen wurde diese 2019 wieder aufgelöst.

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