Nach AfD-Erfolg bei Brandenburgwahl: DB Cargo macht Anti-AfD-Werbung
Nach der Landtagswahl in Brandenburg am Sonntag, bei der die AfD knapp 30 Prozent der Stimmen erhielt, hat das Unternehmen DB Cargo in den Sozialen Medien ein Bild geteilt, das als Anti-AfD-Positionierung verstanden werden kann. Zahlreiche negative Kommentare folgten.
Mainz. – Immer häufiger beziehen große Unternehmen in Deutschland Stellung zu bestimmten politischen Themen. Nach den Wahlerfolgen der AfD in Ostdeutschland hat sich nun auch das Transport- und Logistikunternehmen DB Cargo, das für alle nationalen und internationalen Aktivitäten der Deutschen Bahn im Schienengüterverkehr zuständig ist, indirekt zu diesen Erfolgen geäußert. Auf X teilte das Unternehmen einen Tag nach der Landtagswahl in Brandenburg das Bild eines Eisenbahnwaggons, auf dem der Schriftzug „I am European“ zu lesen und ein blauer Balken zu sehen ist, der sich über den gesamten Waggon zieht. Das Bild ist mit dem Kommentar „Die einzigen blauen Balken, die wir lieben“ versehen. Wie zu erwarten, rief der Beitrag zahlreiche Reaktionen hervor, die meisten davon negativ.
Nutzer wollen mehr Pünktlichkeit statt Politik
Bisher wurde der Beitrag über 800 Mal kommentiert. Nutzer wie der bekannte Blogger Miró (Unblogd) beklagen, dass Werbung heutzutage wohl nicht mehr ohne linke Politisierung möglich sei. Andere fordern das Unternehmen auf, kein Steuergeld für Wahlmanipulation zu vergeuden. Immerhin sei man nicht mehr in der DDR. Eine andere häufige Forderung ist die nach mehr Pünktlichkeit der DB-Personenzüge. „Mehr Pünktlichkeit statt Politik. Na, wie wär's?“, fragt ein Nutzer.
Was sie sonst noch lieben: technische Störungen am Zug, verspätete Bereitstellung, veränderte Wagenreihung, reduziertes Angebot im Bordbistro und 'Weiterfahrt verzögert sich auf unbestimmte Zeit'.
Noch mehr Kommentare hat der Beitrag auf Facebook ausgelöst. Unter den Kommentaren, die die meisten „Gefällt mir“-Angaben erhalten haben, sind überwiegend solche, die Kritik am Unternehmen üben. „Bemerkenswert, dass ausgerechnet die Bahn versucht, mit solchen Plattitüden zu punkten. Immerhin erlebt man als Bahnkunde, besonders an Bahnhöfen und in Regionalzügen, regelmäßig, dass die AfD mit ihrer Kritik an der Migrationspolitik Recht hat“, erklärt dort etwa der AfD-Bundestagsabgeordnete Jan Nolte. Eine andere Nutzerin will wissen, ob es sich bei dem Beitrag von DB Cargo um einen Abklatsch der jüngsten Anti-AfD-Werbung von Edeka handelt und ergänzt ihre Frage mit dem Zusatz, dass es den Menschen egal sei, „ob der Zug mit oder ohne blauen Balken zu spät“ komme.