Nach Wagenknecht-Abschied

Linke fällt unter fünf Prozent

Die ehemalige Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht hat angekündigt, nicht mehr für die Linke zur Wahl zu stehen. Laut einer aktuellen Umfrage hätte die Partei dann keine Chance mehr auf einen Einzug in den Bundestag.

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Linke fällt unter fünf Prozent
Sahra Wagenknecht© Ferran Cornellà, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons (Bild zugeschnitten)

Berlin. - Nach dem Verzicht von Ex-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht auf eine erneute Kandidatur für die Linke rutscht die Partei in der Wählergunst unter die Fünf-Prozent-Hürde. Die Linke kommt im Sonntagstrend des Meinungsforschungsinstituts Insa für Bild am Sonntag nur noch auf vier Prozent. „Eine erneute Kandidatur für die Linke schließe ich aus“, sagte die 53-Jährige vergangene Woche der Rheinpfalz. Nach dem Ende der Legislaturperiode will sich die Abgeordnete entweder aus der Politik zurückziehen und als Publizistin und Autorin arbeiten. „Oder es ergibt sich politisch etwas Neues.“

Wagenknecht könnte neue Partei gründen

Zuletzt war Wagenknecht innerhalb und außerhalb der Linkspartei zum Teil heftig kritisiert worden. Grund war das gemeinsam mit der Publizistin und Altfeministin Alice Schwarzer verfasste „Manifest für Frieden“. Der damit verbundene Aufruf zu einer Demonstration anlässlich des Jahrestages des Krieges in der Ukraine wurde von der Linken-Spitze kritisiert, weil sie darin eine ausreichende Distanzierung on Russland und eine Abgrenzung von rechten Kräften vermisste.

Seit Wochen wird auch eine Parteineugründung mit der ehemaligen Linken-Fraktionschefin erwogen. Darauf angesprochen, antwortete Wagenknecht: „Darüber wird an vielen Stellen diskutiert.“ Bereits vor der Corona-Krise hatte es immer wieder Spannungen innerhalb der Linken aufgrund der Person Wagenknecht und ihrem, in den letzten Jahren geschrumpften, Lager gegeben. Beide Seiten werfen sich vor, von den Kernthemen der Linkspartei abgerückt und sich zu nah an rechtspopulistische beziehungsweise kulturliberale Themen angenähert zu haben.