Biberach 2.0: Kretschmann lässt für 300.000 Euro feiern

Nachdem der Politische Aschermittwoch der Grünen im Februar wegen massiver Bauernproteste abgesagt werden musste, hat Ministerpräsident Kretschmann eine neue Veranstaltung angekündigt. Diese ließ er vorsorglich mit einem Großaufgebot der Polizei absichern.

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Biberach 2.0: Kretschmann lässt für 300.000 Euro feiern
Später irritierte Kretschmann auch mit einer Aussage zu den Kosten.© IMAGO / Chris Emil Janßen

Biberach. – Am vorletzten Wochenende sorgte eine maßgeblich von Winfried Kretschmann (Grüne) organisierte Veranstaltung in Biberach für Aufsehen. Mehr als 600 Polizeibeamte, ein Polizeihubschrauber und zahlreiche Streifenwagen sorgten für Diskussionen über das Ausmaß der Sicherheitsvorkehrungen. Kretschmann erklärte, die Maßnahmen seien eine direkte Reaktion auf frühere Vorfälle in Biberach. Er wolle die Proteste „nicht auf sich beruhen lassen“.

300.000 Euro Sicherheitskosten

Die Kosten des Sicherheitsaufgebots wurden durch eine Anfrage des AfD-Abgeordneten Hans-Jürgen Goßner (AfD) bekannt und belaufen sich auf rund 330.000 Euro. Kretschmann selbst bezeichnete den Umfang der Sicherheitsmaßnahmen als „eine der teuersten Predigten nach denen des Papstes“ und sorgte mit dieser Formulierung für weitere Irritationen. Während Kretschmann die Veranstaltung als wichtige Gelegenheit sah, mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen und auf ihre Sorgen einzugehen, äußerten einige Oppositionsparteien wie die AfD Bedenken hinsichtlich der finanziellen Belastung der Steuerzahler.

Die Diskussion um die Kosten und den Umfang des Sicherheitsaufgebots bei der Veranstaltung in Biberach verdeutlicht die unterschiedlichen Ansichten über die Prioritäten und die Verwendung öffentlicher Gelder. Insbesondere die AfD sieht in der Verwendung öffentlicher Mittel für Auftritte von Regierungspolitikern einen Missbrauch und eine Verzerrung der politischen Meinungsbildung. Der Grünen-Politiker Kretschmann ist seit 2011 Ministerpräsident von Baden-Württemberg und gilt trotz seiner früheren Verbindungen zur maoistischen Linken als konservativster Politiker seiner Partei.